Zungenbrennen: Ursachen, Diagnose und naturheilkundliche Begleitung

Wenn die Zunge brennt: Ursachen, Zusammenhänge und Wege zur Linderung

Zungenbrennen – in der Fachsprache auch „Burning-Mouth-Syndrom“ (BMS) genannt – ist ein häufig unterschätztes, aber für Betroffene äußerst belastendes Symptom. Es äußert sich durch ein brennendes, stechendes oder pelziges Gefühl auf der Zunge, das ohne sichtbare Entzündungszeichen oder Läsionen auftreten kann. In vielen Fällen sind weder Patienten noch Ärzte sich über die genauen Ursachen im Klaren, was die Behandlung erschwert. Dieser Artikel soll helfen, ein besseres Verständnis für das Symptom zu entwickeln, mögliche Auslöser zu identifizieren und Orientierung für die weitere Abklärung zu geben – ganz ohne Aufforderung zu einem Praxisbesuch.

Was ist Zungenbrennen?

Zungenbrennen beschreibt ein unangenehmes Brennen der Zungenoberfläche, häufig begleitet von Symptomen wie:

  • Mundtrockenheit
  • Geschmacksveränderungen (z. B. metallischer oder bitterer Geschmack)
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • Reizung von Gaumen, Lippen oder Schleimhaut

Die Beschwerden treten meist symmetrisch auf, häufig im vorderen Zungendrittel, und nehmen im Laufe des Tages zu. Frauen in der zweiten Lebenshälfte sind häufiger betroffen, was auf hormonelle Einflüsse hindeuten könnte.

Ursachen des Zungenbrennens: Ein Symptom – viele Möglichkeiten

Zungenbrennen ist keine Krankheit im engeren Sinn, sondern ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Man unterscheidet zwischen primärem (idiopathischem) und sekundärem Zungenbrennen.

1. Primäres Zungenbrennen

Wenn keine organische Ursache nachweisbar ist, spricht man vom primären BMS. Die Forschung vermutet hier eine Störung der Schmerzverarbeitung auf neurologischer Ebene. Ähnliche Mechanismen kennt man von anderen chronischen Schmerzsyndromen. Häufig besteht eine Assoziation mit psychischen Belastungen wie Stress, Angst oder Depression.

2. Sekundäres Zungenbrennen

Hier liegt eine nachweisbare Ursache zugrunde. Mögliche Auslöser sind:

a) Lokale Faktoren

  • Zahnprobleme (z. B. schlecht sitzende Prothesen, Zahnfehlstellungen)
  • mechanische Irritationen (z. B. Zungenpressen, Knirschen)
  • Unverträglichkeiten auf Zahnersatzmaterialien
  • Pilzinfektionen (z. B. Candida albicans)
  • Reizstoffe in Zahnpasta oder Mundwasser (z. B. Natriumlaurylsulfat, Alkohol)

b) Systemische Ursachen

  • Vitamin-B12-, Eisen-, Zink- oder Folsäuremangel
  • Hormonelle Umstellungen (z. B. Menopause)
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Medikamentennebenwirkungen (z. B. ACE-Hemmer, Psychopharmaka)

c) Psychosomatische Faktoren

Gerade die Zunge als zentrales Kommunikationsorgan reagiert sensibel auf emotionale Belastungen. Menschen mit Stress oder innerer Anspannung berichten häufiger über Zungenbrennen.

Diagnostik: Die Suche nach dem Auslöser

Zungenbrennen ist eine Ausschlussdiagnose. Eine strukturierte Abklärung hilft, mögliche Ursachen zu erkennen:

1. Anamnese

  • Wann tritt das Brennen auf?
  • Gibt es Grunderkrankungen oder Medikamenteneinnahme?
  • Liegen Begleitsymptome wie Mundtrockenheit oder Geschmacksveränderungen vor?

2. Klinische Untersuchung

  • Inspektion von Mundschleimhaut, Zunge, Zähnen
  • Ausschluss mechanischer Reize oder Infektionen

3. Labordiagnostik

  • Blutbild inkl. Eisen, Vitamin B12, Schilddrüse, Blutzucker
  • Abstriche zur Pilzdiagnostik

4. Fachärztliche Abklärung

Je nach Verdacht: zahnärztliche, internistische oder neurologische Untersuchung

Therapiemöglichkeiten: Was hilft gegen das Zungenbrennen?

Je nach Ursache gibt es verschiedene Ansätze:

1. Behandlung der Grunderkrankung

  • Ausgleich von Mängeln (z. B. Vitamin B12, Eisen)
  • Therapie hormoneller oder internistischer Erkrankungen
  • Wechsel oder Anpassung von Medikamenten

2. Symptomatische Linderung

  • reizstofffreie Mundpflegeprodukte
  • Speichelersatzpräparate
  • lokalanästhetische Gels (z. B. mit Lidocain)
  • Kräutermischungen mit Kamille oder Myrrhe

3. Psychosomatische Unterstützung

  • Stressreduktion
  • Entspannungsverfahren
  • ggf. psychotherapeutische Begleitung

Naturheilkundliche und komplementäre Ansätze

Einige Patienten berichten von positiver Erfahrung mit:

  • Homöopathie: Lachesis, Argentum nitricum, Nux vomica (individuell angepasst)
  • Schüßler-Salze: Nr. 3, Nr. 5 und Nr. 8
  • Akupunktur / Neuraltherapie: In Einzelfällen hilfreich

Hinweis: Diese Verfahren beruhen auf Erfahrungswerten und sind wissenschaftlich nicht anerkannt.

Zungenbrennen und Lebensqualität

Auch wenn es keine bedrohliche Erkrankung ist, kann das Symptom erheblich belasten. Eine sorgfältige Abklärung, Geduld und gegebenenfalls alternative Wege können oft zu Linderung führen.

Was Sie selbst tun können

  • Führen Sie ein Symptom-Tagebuch
  • Vermeiden Sie scharfe oder saure Speisen
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Rauchen
  • Achten Sie auf Stressmanagement
  • Trinken Sie ausreichend Wasser

Fazit

Zungenbrennen ist ein komplexes Symptom, das individuell verstanden und begleitet werden sollte. Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein ganzheitlicher Blick auf Körper und Seele sind oft hilfreich.

Quellen

  • Yilmaz Z, Renton T. Burning mouth syndrome: A diagnostic and therapeutic challenge. J Neurol Sci. 2017.
  • Scala A et al. Burning mouth syndrome: aetiology, diagnosis and treatment. Clin Oral Investig. 2003.
  • Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie: Patienteninformation „Burning Mouth Syndrome“
  • Scully C, Felix DH. Oral medicine – update for the dental practitioner: Burning mouth syndrome. Br Dent J. 2005.
  • Mouly S et al. The burning mouth syndrome: a prospective study. Psychosomatics. 2007.

 

Ohrentropfen mit DMSO – Anwendung, Wirkung & Sicherheit

Ohrentropfen mit DMSO – Anwendung, Wirkung und Sicherheit

Ohrgeräusche, Entzündungen im Gehörgang, Druckgefühl oder Juckreiz – viele Menschen kennen solche Beschwerden. Neben klassischen Behandlungsformen interessieren sich immer mehr Patienten für alternative Mittel. DMSO (Dimethylsulfoxid) wird in naturheilkundlichen Kreisen seit Jahren als vielseitiges Begleitmittel genutzt – unter anderem auch als Bestandteil von Ohrentropfen.

Doch wie funktioniert das? Was muss man beachten? Und wo liegen die Grenzen?

In diesem Artikel erfährst du, was du über DMSO-haltige Ohrentropfen wissen solltest – neutral und allgemeinverständlich erklärt.


DMSO – was steckt hinter dem Naturstoff?

DMSO ist eine klare, geruchlose Flüssigkeit, die ursprünglich aus Holz gewonnen wurde. In der Forschung und Praxis wird es unter anderem für folgende Eigenschaften geschätzt:

  • entzündungshemmend
  • durchblutungsfördernd
  • antioxidativ
  • schmerzlindernd
  • durchlässigkeitsfördernd (für andere Stoffe)

In Deutschland ist DMSO nur für wenige medizinische Anwendungen offiziell zugelassen, z. B. zur Behandlung bestimmter Blasenentzündungen. Viele Menschen verwenden es daher in eigener Verantwortung im Rahmen der Selbstbehandlung – etwa bei äußerlichen Beschwerden oder in Mischungen, wie z. B. als Bestandteil von Ohrentropfen.


Wann kommen Ohrentropfen mit DMSO in Betracht?

Erfahrungsberichte beschreiben eine Anwendung bei:

  • chronischer Otitis externa (äußere Gehörgangsentzündung)
  • Juckreiz im Gehörgang
  • Druckgefühl nach Erkältungen
  • leichten Ohrgeräuschen (Tinnitus)
  • Verkrustungen, Reizungen, Trockenheit im Ohrbereich

Wichtig: Bei akuten Entzündungen, eitrigem Ausfluss oder perforiertem Trommelfell ist grundsätzlich ärztlicher Rat einzuholen. DMSO darf nicht ins Mittelohr gelangen.


Wie werden die Tropfen laut Erfahrung angewendet?

In den naturheilkundlichen Kreisen hat sich folgende Basisrezeptur etabliert:

  • DMSO 15 % (pharmazeutische Reinheit, Ph. Eur.)
  • Verdünnung z. B. mit isotonischem Meerwasser, Kamillenextrakt oder 12 %iger Magnesiumchlorid-Lösung

Anwendungsempfehlung (ohne medizinische Empfehlung, rein zur Information):

  • 1–2 Tropfen in den Gehörgang geben (liegend)
  • 1–2× täglich, je nach Empfinden
  • Dauer: wenige Tage bis max. 2 Wochen
  • Flasche vor Anwendung leicht anwärmen (handwarm – nicht direkt aus dem Kühlschrank!)

Alternativ: Anwendung äußerlich hinter dem Ohr, um das umliegende Gewebe zu erreichen – v. a. bei Kindern oder bei Bedenken wegen der Tropfengabe direkt ins Ohr.


Was bewirkt DMSO im Ohrbereich laut Erfahrungswissen?

  • Durchblutungsförderung kann den Druckausgleich im Ohr verbessern
  • Entzündungshemmung unterstützt bei Reizungen
  • Reinigungseffekt durch Lösung von Rückständen
  • Juckreizlinderung durch beruhigende Wirkung
  • Wirkungsverstärkung bei Kombination mit Kamille, kolloidalem Silber, Stiefmütterchentee, Magnesium oder CDL

Hinweis: DMSO „transportiert“ andere Substanzen. Deshalb ist es wichtig, dass keine aggressiven oder allergieauslösenden Stoffe mit DMSO kombiniert werden.


Was ist zu beachten?

Dosierung und Konzentration:

  • Verwende maximal 15 % DMSO-Konzentration im Ohr! Als Verdünnung kann man  z.B. kolloidales Silber (z.B. 25 ppm), Natriumchlorid 0,9 %; Aqua purificata; Stiefmütterchentee, Kamillentee oder für ganz Mutige Eigenurin verwenden.  z.B. 3ml DMSO (99%) und 17 ml Stiefmütterchentee und ein Braunglasflächen mit 20 ml und eine Pipette dazu.

Keine Anwendung bei:

  • Trommelfellverletzung
  • Eitrigem Ausfluss
  • Bekannter Überempfindlichkeit gegen DMSO
  • Implantaten im Ohrbereich (z. B. Cochlea-Implantat)

Nur mit sauberen Materialien arbeiten:

  • Glasfläschchen verwenden – KEIN PLASTIK!
  • Hände oder Pipette vor Gebrauch reinigen

Was DMSO nicht leisten kann

  • DMSO ist kein Wundermittel
  • Es heilt keine Infektionen – sondern kann Reizungen begleiten
  • Es ersetzt keine Diagnostik
  • Es darf keine ärztliche Therapie ersetzen

⚖️ Rechtlicher Hinweis

Dieser Beitrag dient ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Er stellt keine Empfehlung, Bewerbung oder therapeutische Anleitung dar. DMSO ist in Deutschland nicht zur Behandlung von Ohrbeschwerden zugelassen. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden ist stets eine ärztliche Beratung erforderlich.


Fazit: Ohrentropfen mit DMSO – ein erfahrungsbasierter Ansatz

DMSO-Ohrentropfen sind kein Standardmedikament – sie sind ein Erfahrungsansatz innerhalb der Naturmedizin. Wer sie anwendet, sollte sich gründlich informieren, auf pharmazeutische Qualität achten und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einholen.


📚 Quellen

Meditation zur inneren Stabilisierung bei Morbus Menière

Einleitung

Menschen mit Morbus Menière erleben wiederkehrende Schwindelattacken, die nicht nur körperlich belastend sind, sondern auch zu innerer Unsicherheit und vegetativer Dysbalance führen können. In der Erfahrung vieler Betroffener trägt eine ruhige, atmungszentrierte Meditationspraxis zur Beruhigung des Nervensystems, zur emotionalen Stabilität und zur verbesserten Wahrnehmung des Körpers bei.

Die nachfolgende Übung dient der Unterstützung dieser Prozesse. Sie basiert auf Prinzipien der Achtsamkeit, somatischen Regulation und vegetativen Harmonisierung. Ziel ist es nicht, Symptome aktiv zu bekämpfen, sondern dem Körper die Möglichkeit zu geben, in einen Zustand innerer Ordnung zurückzufinden.

Bitte beachten Sie: Diese Meditation stellt kein Heilverfahren im medizinischen Sinne dar. Sie ersetzt keine ärztliche oder therapeutische Maßnahme, sondern kann eine wertvolle Ergänzung darstellen.


Voraussetzungen und Vorbereitung

Dauer der Übung:
10 bis 20 Minuten, je nach individueller Belastbarkeit

Empfohlene Haltung:

  • Aufrechter Sitz auf einem Stuhl oder Meditationskissen
  • Auch im Liegen möglich, sofern keine Kreislaufprobleme bestehen
  • Füße möglichst flach auf dem Boden, Hände ruhen auf den Oberschenkeln oder im Schoß

Umgebung:
Ein ruhiger Raum mit angenehmer Temperatur, ohne Ablenkung durch Mobilgeräte oder laute Geräusche. Dimmbare Beleuchtung oder natürliches Tageslicht sind günstig.

Hilfsmittel (optional):

  • Wärmekissen im Lendenbereich
  • Duftlampe mit ätherischem Öl (z. B. Lavendel oder Neroli)
  • Ein Glas stilles Wasser zur Vorbereitung und im Anschluss

Ablauf der Meditation

1. Ankommen – die äußere Welt loslassen

Setzen oder legen Sie sich bequem hin. Spüren Sie den Kontakt Ihrer Füße mit dem Boden, Ihres Beckens mit der Sitzfläche oder Ihres Körpers mit der Unterlage. Erlauben Sie sich, für einen Moment alles außen vor zu lassen, was Sie vorher beschäftigt hat.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment – nicht auf ein Ziel, nicht auf ein Problem, sondern auf das einfache Sein.

Nehmen Sie sich innerlich vor, während der Übung nichts verändern oder erzwingen zu wollen. Alles darf geschehen – oder auch nicht.

2. Die Atmung beobachten – ohne Eingriff

Lenken Sie nun Ihre Aufmerksamkeit sanft auf Ihren Atem. Versuchen Sie nicht, ihn zu steuern oder zu vertiefen. Beobachten Sie lediglich, wie er kommt und geht – durch die Nase ein, durch die Nase oder den leicht geöffneten Mund wieder aus.

Es kann hilfreich sein, eine stille innere Begleitung hinzuzufügen, wie etwa:

  • Beim Einatmen: „Ich komme zur Ruhe.“
  • Beim Ausatmen: „Ich bin getragen.“

Diese Formel können Sie – ohne Zwang – im Rhythmus der Atmung wiederholen. Lassen Sie Atempausen zu, wann immer sie sich von selbst einstellen.

3. Körpermitte spüren – das Zentrum finden

Richten Sie nun Ihre Wahrnehmung auf die Mitte Ihres Körpers – etwa zwei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels, etwas in der Tiefe. Diese Region wird in vielen Kulturen als Schwerpunkt des Menschen gesehen – als Ort der Ruhe, des Gleichgewichts und der Erdung.

Stellen Sie sich vor, Sie atmen mit jedem Einatmen in diesen Punkt hinein. Nicht anatomisch – sondern symbolisch. Lassen Sie mit jedem Ausatmen Spannung los, die Sie nicht mehr benötigen.

Wenn Ihre Gedanken abschweifen oder ein inneres Schwanken auftaucht, kehren Sie freundlich und ohne Bewertung wieder zu diesem Punkt zurück.

Wiederholen Sie bei Bedarf innerlich:

  • „Ich bin in meiner Mitte.“
  • „Ich vertraue meinem Körper.“
  • „Ich darf loslassen.“

4. Schwindel oder Druckgefühle: Wahrnehmen ohne Widerstand

Wenn während der Meditation Symptome auftreten – ein Druck im Ohr, ein leichtes Schwanken oder Ohrgeräusche – versuchen Sie, sie nicht zu bewerten. Nehmen Sie die Empfindungen wahr wie Wolken am Himmel: Sie kommen, verändern sich, ziehen weiter.

Stellen Sie sich vor, dass Sie wie ein Fels in der Brandung sind. Die Symptome sind wie Wellen: Sie berühren Sie, aber sie reißen Sie nicht um.

Verwenden Sie unterstützende innere Bilder, zum Beispiel:

  • Ein ruhiger See mit klarem Wasser
  • Ein Baum mit tiefen Wurzeln
  • Ein Berg, der in der Erde verankert ist

Lassen Sie diese Bilder aufsteigen – ohne Druck, ohne Erwartung. Sie müssen nichts sehen. Es reicht, sich für das Gefühl von Stabilität zu öffnen.

5. Abschluss – die innere Bewegung mitnehmen

Bleiben Sie nach der eigentlichen Meditation noch einen Moment ruhig sitzen oder liegen. Spüren Sie Ihren Körper von Kopf bis Fuß. Bewegen Sie langsam Ihre Hände und Füße, strecken Sie sich bei Bedarf.

Öffnen Sie in Ihrem eigenen Tempo die Augen. Wenn Sie möchten, trinken Sie ein Glas Wasser und notieren Sie sich ein paar Eindrücke der Übung: Welche Körperregionen waren besonders präsent? Welche Gedanken kamen? Wie fühlen Sie sich jetzt?


Hinweise zur regelmäßigen Anwendung

  • Tageszeit: Die Übung kann morgens zur Stabilisierung oder abends zur Entspannung durchgeführt werden.
  • Regelmäßigkeit: Zwei bis drei Mal pro Woche ist ein guter Anfang. Auch tägliches Üben ist möglich.
  • Dauer: Die Zeit kann je nach Verfassung angepasst werden. Schon fünf Minuten tägliche Ruhe können spürbare Veränderungen bewirken.

Rechtlicher Hinweis

Diese Anleitung dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden, insbesondere bei neu auftretendem oder anhaltendem Schwindel, Druckgefühl im Ohr oder Hörminderung, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich.

Die Inhalte dieses Textes geben kein Heilversprechen ab. Sie stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung im medizinischen Sinn dar. Die Anwendung erfolgt in eigener Verantwortung.

Chronische Sinusitis und Nasenpolypen – Ursachen, Symptome, Tipps & Homöopathie

Chronische Sinusitis und Nasenpolypen – Wenn die Nase dauerhaft verstopft ist

Eine dauerhaft verstopfte Nase, Druckgefühl im Gesicht und eingeschränkter Geruchssinn – viele Menschen kennen diese Beschwerden. Häufig steckt eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen dahinter, die sogenannte chronische Sinusitis. Bei manchen Patienten entwickeln sich im Laufe der Zeit zusätzlich gutartige Schleimhautwucherungen in der Nase – die Nasenpolypen. Doch was genau sind die Ursachen, wie lassen sich die Beschwerden abgrenzen, und welche Möglichkeiten gibt es, sich selbst zu helfen?


Was ist eine chronische Sinusitis?

Die chronische Sinusitis ist eine langanhaltende Entzündung der Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen, die über zwölf Wochen hinausgeht. Sie unterscheidet sich deutlich von der akuten Sinusitis, bei der meist Viren oder Bakterien beteiligt sind und die in der Regel nach einigen Tagen abklingt.

Typische Beschwerden sind:

  • Ständig verstopfte Nase
  • Druck oder Schmerzen in Stirn, Wangen oder hinter den Augen
  • Kopfschmerzen, besonders beim Bücken
  • Schleimfluss in den Rachen (postnasaler Tropf)
  • Riechstörungen bis hin zum Geruchsverlust
  • Chronischer Husten oder Räuspern, oft durch Schleim im Hals

Die Schleimhäute sind bei chronischer Sinusitis dauerhaft verdickt, der Schleimabfluss ist behindert, und in vielen Fällen liegt eine gestörte Reaktion des Immunsystems zugrunde.


Was sind Nasenpolypen – und warum entstehen sie?

Nasenpolypen sind gutartige Wucherungen der Schleimhaut, meist in den Nasennebenhöhlen oder in der Nasenhaupthöhle selbst. Sie können so groß werden, dass sie die Nasenatmung massiv beeinträchtigen.

Beschwerden durch Polypen können sein:

  • Dauerhaft verstopfte Nase, oft ohne klassischen Schnupfen
  • Näselnde Stimme
  • Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Druckgefühl im Kopfbereich
  • Häufiger Schleimfluss nach hinten in den Rachen

Polypen treten oft zusammen mit chronischer Sinusitis auf – vor allem bei Patienten mit Allergien, Asthma oder einer Unverträglichkeit gegenüber Acetylsalicylsäure (ASS).


Polypen trotz Operation – warum sie oft wiederkommen

Viele Patienten berichten, dass sie bereits mehrfach an den Nasennebenhöhlen operiert wurden – und dennoch kehren die Polypen nach Monaten oder Jahren zurück. Dies liegt daran, dass die Ursache in einer dauerhaften Entzündungsbereitschaft der Schleimhaut liegt, nicht nur in einer mechanischen Blockade.

Deshalb ist es wichtig, die Schleimhautregeneration langfristig zu unterstützen – etwa durch entzündungshemmende Maßnahmen, eine gute Schleimhautpflege und bei Bedarf auch durch eine Regulation des Immunsystems.


Die Rolle der Darmflora bei chronischer Sinusitis

Ein oft übersehener, aber zentraler Aspekt bei chronischen Entzündungen der Atemwege ist die Darmflora. Der Darm spielt eine entscheidende Rolle für das Immunsystem – etwa 70 % aller Immunzellen befinden sich im Darm.

Ein gestörtes Mikrobiom, etwa nach Antibiotikagaben, häufiger Medikamenteneinnahme oder einseitiger Ernährung, kann die Abwehrkräfte schwächen und die Schleimhäute anfälliger für Entzündungen machen.

Daher kann es sinnvoll sein:

  • Pro- und Präbiotika gezielt einzusetzen
  • Zuckerarme, ballaststoffreiche Kost zu bevorzugen
  • Fermentierte Lebensmittel (z. B. Sauerkraut, Kefir) zu integrieren

Praktische Tipps zur Unterstützung der Nasenschleimhaut

  1. Nasenspülungen:
    Regelmäßige Spülungen mit Kochsalzlösung befreien die Nase von Schleim, Allergenen und Keimen. Empfehlenswert: ein- bis zweimal täglich.
  2. Luftbefeuchtung:
    Trockene Luft reizt die Schleimhäute. Luftbefeuchter oder feuchte Tücher auf der Heizung helfen, ein angenehmes Raumklima zu schaffen.
  3. Dampfinhalation:
    Inhalieren mit heißem Wasser, eventuell mit Salz oder Kamille, kann den Schleim lösen. Achtung: nicht bei akuter Eiterung oder starkem Druckgefühl verwenden.
  4. Allergenkarenz:
    Wenn eine Allergie bekannt ist (z. B. Hausstaub, Pollen), sollten die Auslöser nach Möglichkeit gemieden werden. Antiallergische Bettwäsche und Luftfilter können hilfreich sein.
  5. Schleimhautpflege:
    Nasensalben oder Sesamöl können ausgetrocknete Schleimhäute regenerieren.
  6. Ernährung:
    Eine entzündungsarme Ernährung mit viel Gemüse, Omega-3-Fettsäuren und wenig Zucker unterstützt die Schleimhautimmunität.

Homöopathische Mittel bei chronischer Sinusitis und Polypen

Homöopathie kann – individuell angewendet – einen sanften Impuls zur Selbstregulation geben. Hier eine Auswahl häufig eingesetzter Mittel:

  • Kalium bichromicum
    Zäher, fadenziehender Schleim; stechende Schmerzen; Verschlimmerung morgens oder bei Kälte.
  • Hydrastis canadensis
    Dicker, gelblich-klebriger Schleim; Gefühl von „hängendem“ Schleim; besonders bei älteren Menschen.
  • Lemna minor
    Verstopfte Nase durch Polypen; Geruchsverlust; Feuchtigkeit verschlimmert die Beschwerden.
  • Teucrium marum verum
    Juckreiz tief in der Nase; ständiges Niesen; Polypen trotz wiederholter Operationen.
  • Sanguinaria canadensis
    Rechtsseitige Beschwerden mit Kopfschmerzen; Schleim ist brennend und reizend.
  • Phosphorus
    Trockenheit, Neigung zu Nasenbluten; Schleimhautempfindlichkeit; erschöpfte, nervöse Patienten.
  • Calcarea carbonica
    Chronische Infektanfälligkeit; schleimhautbedingte Polypen; eher bei Kindern oder konstitutionell geschwächten Menschen.

Die Auswahl des passenden Mittels erfolgt idealerweise nach einer ausführlichen homöopathischen Anamnese. Auch Modalitäten wie Besserung durch Wärme oder Verschlechterung bei feuchtem Wetter können entscheidend sein.


Fazit

Chronische Sinusitis und Nasenpolypen gehören zu den häufigsten Ursachen für eine dauerhaft verstopfte Nase. Die Beschwerden sind für viele Betroffene belastend und langwierig. Eine umfassende Betrachtung – auch unter Einbeziehung der Schleimhautimmunität, der Darmgesundheit und homöopathischer Mittel – kann Wege zur Besserung eröffnen. Neben der klassischen Behandlung gibt es viele alltagstaugliche Maßnahmen, um die Nase zu entlasten und die Schleimhäute zu unterstützen.


Verwendete Quelle:
Fokkens WJ, Lund VJ, Hopkins C et al. EPOS 2020: European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps 2020. Rhinology. 2020 Feb;58(Suppl S29):1-464. DOI: 10.4193/Rhin20.600


Hinweis zur Homöopathie 

Die Homöopathie ist ein eigenständiges Therapiesystem, dessen Wirksamkeit von der evidenzbasierten Medizin nicht anerkannt ist. Die genannten Mittel und Empfehlungen ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Beschwerden suchen Sie bitte ärztlichen Rat.

Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt oder Heilpraktiker.

Die 5 wichtigsten homöopathischen Mittel bei Schwindel und Morbus Menière

Homöopathie bei Schwindel und Morbus Menière: Natürliche Unterstützung für das Gleichgewicht

Einleitung

Schwindel ist ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Besonders belastend sind Drehschwindelanfälle im Rahmen des Morbus Menière, die oft mit Ohrensausen und Hörverlust einhergehen. Während die Schulmedizin häufig mit durchblutungsfördernden Medikamenten, Infusionen oder operativen Maßnahmen arbeitet, bietet die Homöopathie eine sanfte und individuelle Möglichkeit, den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen.

In meiner Praxis habe ich bereits viele Patienten mit homöopathischen Mitteln begleitet. Die Erfahrungen zeigen, dass eine gezielte Auswahl von Arzneien zur Linderung akuter Schwindelattacken beitragen und langfristig die Anfallshäufigkeit reduzieren kann.

Homöopathische Ansätze bei Schwindel

Homöopathie betrachtet nicht nur die Erkrankung, sondern den gesamten Menschen. Ziel ist es, die Selbstregulation des Körpers zu fördern und eine nachhaltige Stabilität des Gleichgewichtssinns zu erreichen. Dabei wird unterschieden zwischen:

  1. Akut auftretendem Schwindel, der oft plötzlich beginnt und mit Übelkeit, Angst oder Benommenheit einhergeht.
  2. Chronischem oder wiederkehrendem Schwindel, der über längere Zeiträume besteht und typischerweise an bestimmte Auslöser gebunden ist.

Die Mittelwahl erfolgt individuell und orientiert sich an den spezifischen Symptomen. In der akuten Phase kann eine homöopathische Arznei gezielt zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden. Bei wiederkehrenden Schwindelattacken wird die Therapie oft auf eine längerfristige Regulierung des Gleichgewichtssinns ausgerichtet.

Bewährte homöopathische Mittel bei Schwindel und Morbus Menière

Es gibt verschiedene homöopathische Arzneien, die sich in meiner Praxis besonders bewährt haben. Einige der wichtigsten sind:

  • Conium maculatum – Hilfreich bei Schwindel, der durch Kopfbewegungen ausgelöst wird, etwa beim Umdrehen im Bett oder Aufstehen aus dem Sitzen.
  • Chininum sulfuricum – Geeignet für Patienten mit Morbus Menière, die neben Schwindel auch Tinnitus und Hörminderung erleben.
  • Gelsemium sempervirens – Unterstützend bei Benommenheitsgefühl, Schwäche und verschwommenem Sehen während einer Schwindelattacke.
  • Cocculus indicus – Besonders hilfreich, wenn der Schwindel mit Übelkeit oder nach Schlafmangel auftritt.
  • Bryonia alba – Wird oft eingesetzt, wenn der Schwindel bei Bewegung verstärkt wird und Betroffene sich nur in Ruhe besser fühlen.

Je nach individueller Symptomatik wird eines oder eine Kombination dieser Mittel ausgewählt. Die richtige Arznei kann dabei helfen, den Körper gezielt zu unterstützen.

Akute vs. vorbeugende homöopathische Behandlung

Die homöopathische Behandlung kann sowohl in der akuten Phase als auch zur Vorbeugung eingesetzt werden.

  • Akute Schwindelanfälle können mit homöopathischen Mitteln begleitet werden, die gezielt auf die auftretenden Symptome abgestimmt sind. Die Einnahme erfolgt nach Bedarf, um eine schnelle Erleichterung zu erzielen.
  • Vorbeugende Maßnahmen zielen darauf ab, die Empfindlichkeit gegenüber Auslösern zu reduzieren und die Häufigkeit der Schwindelattacken langfristig zu verringern. Hierbei erfolgt die Mittelwahl basierend auf der individuellen Konstitution des Patienten.

Viele Patienten berichten, dass mit einer homöopathischen Begleitung die Intensität und Häufigkeit der Anfälle über die Zeit spürbar nachgelassen haben.

Wichtiger rechtlicher Hinweis

Homöopathie ist eine individuelle Therapieform, die auf der Erfahrung und den Beobachtungen von Therapeuten basiert. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit bei Schwindel oder Morbus Menière sind begrenzt, und die Therapie stellt keine Alternative zu einer schulmedizinischen Diagnostik dar. Daher sollte die homöopathische Behandlung immer in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.

Fazit

Homöopathie kann eine wertvolle Unterstützung für Menschen sein, die unter Schwindel oder Morbus Menière leiden. Die individuell abgestimmte Mittelwahl ermöglicht es, akute Beschwerden zu lindern und langfristig das Gleichgewichtssystem zu stabilisieren. In meiner Praxis konnte ich bereits viele positive Veränderungen beobachten – eine gezielte Beratung ist jedoch unerlässlich, um das passende Mittel zu finden.

Die stille Macht der B-Vitamine: Nerven, Psyche und mehr

B-Vitamine sind wahre Multitalente, wenn es um unsere Gesundheit geht. Sie spielen eine zentrale Rolle in unserem Energiestoffwechsel, der Zellteilung und der Funktion unseres Nervensystems. Ein Mangel kann daher zu vielfältigen Beschwerden führen, die oft erst spät erkannt werden.

Welche Aufgaben haben B-Vitamine?

Zu den wichtigsten B-Vitaminen zählen Vitamin B6, B12 und Folsäure. Sie sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, die für die Energiegewinnung, die Bildung von Nervenbotenstoffen und die Zellteilung unerlässlich sind.

  • Vitamin B6 ist wichtig für den Eiweißstoffwechsel und die Bildung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff in unseren roten Blutkörperchen.
  • Vitamin B12 ist essentiell für die Zellteilung, die Blutbildung und die Funktion des Nervensystems.
  • Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und dem Wachstum, insbesondere während der Schwangerschaft.

Welche Symptome können bei einem Mangel auftreten?

Ein Mangel an B-Vitaminen kann sich schleichend entwickeln und zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und Reizbarkeit führen.

  • Vitamin B6-Mangel: kann zu Hautentzündungen, Nervenschäden und Anämie führen.
  • Vitamin B12-Mangel: kann zu neurologischen Störungen, Anämie und einer erhöhten Konzentration des schädlichen Homocysteins im Blut führen.
  • Folsäuremangel: kann zu Anämie, Wachstumsstörungen und bei Schwangeren zu Neuralrohrdefekten beim Ungeborenen führen.

Wer ist besonders gefährdet?

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B-Mangel:

  • Ältere Menschen: Die Aufnahmefähigkeit des Darms für Vitamin B12 kann im Alter nachlassen.
  • Veganer und Vegetarier: Vitamin B12 kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor.
  • Schwangere und Stillende: Der Bedarf an Folsäure ist in dieser Zeit erhöht.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können die Aufnahme von B-Vitaminen beeinträchtigen.
  • Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen: Einige Medikamente können die Aufnahme oder Verwertung von B-Vitaminen stören.

Wie wird ein Mangel festgestellt?

Ein Mangel an B-Vitaminen kann durch Blutuntersuchungen festgestellt werden. Dabei werden die Konzentration der Vitamine im Blut sowie die Konzentration bestimmter Stoffwechselprodukte gemessen, die bei einem Mangel erhöht oder erniedrigt sein können.

Wie kann ein Mangel behandelt werden?

Ein Vitamin-B-Mangel kann durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder durch eine Ernährungsumstellung behandelt werden. In einigen Fällen kann auch eine Injektionstherapie notwendig sein, insbesondere bei einem Vitamin-B12-Mangel.

Fazit

B-Vitamine sind lebenswichtig für unsere Gesundheit. Ein Mangel kann zu vielfältigen Beschwerden führen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und lassen Sie bei Verdacht auf einen Mangel Ihren Vitamin-B-Status ärztlich überprüfen.

Zitierter Artikel:

Dr. Ulrike Keim. Die Vitamine B6, B12 und Folsäure – Synergismus im zellulären Stoffwechsel. CME-Verlag 2024

Vitamin B12 Nasenspray – Unterstützung für Ihre Riechfunktion

Riechstörungen können verschiedene Ursachen haben: virale Infekte, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen oder gar neuronale Schädigungen. Viele Menschen bemerken erst beim Verlust des Geruchssinns, wie wichtig er im Alltag ist – sei es bei der Wahrnehmung von Geschmack oder Gefahren wie Rauch oder verdorbenen Lebensmitteln. Ein vielversprechender Ansatz, um die Riechfunktion zu unterstützen, ist die Anwendung von Vitamin B12 als Nasenspray. Doch was steckt dahinter, und wie könnte eine Ergänzung mit Vitamin A helfen?

Wie funktioniert ein Vitamin B12 Nasenspray?

Vitamin B12 spielt eine entscheidende Rolle bei der Regeneration und Funktion von Nervenzellen. Es ist essenziell für die Zellteilung und den Schutz der Myelinscheiden, die die Nervenfasern umgeben. Bei der Aufnahme über die Nasenschleimhaut wird Vitamin B12 schnell und direkt in den Blutkreislauf transportiert, wodurch Magen-Darm-Probleme oder Aufnahmehemmungen umgangen werden können.

Ein häufig in Nasensprays eingesetzter Stoff ist DMSO (Dimethylsulfoxid), das die Aufnahme von Wirkstoffen durch die Schleimhaut fördert. In Kombination mit Procain, einem lokal betäubenden und durchblutungsfördernden Mittel, kann das Spray nicht nur die Aufnahme des Vitamins verbessern, sondern auch neuraltherapeutisch wirken. Diese Kombination kann helfen, den ersten Hirnnerv (Nervus olfactorius) zu beruhigen und zu unterstützen.

Warum Vitamin B12 bei Riechstörungen?

Studien legen nahe, dass Vitamin B12 positive Effekte auf das Nervensystem hat, insbesondere bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Bei Riechstörungen, die durch Entzündungen oder Nervenschädigungen entstehen, könnte eine regelmäßige Anwendung von Vitamin B12 als Nasenspray unterstützend wirken. Patienten berichten häufig von einer verbesserten Wahrnehmung nach kontinuierlicher Nutzung.

Die mögliche Rolle von Vitamin A

Vitamin A ist ein essenzieller Nährstoff für die Regeneration der Schleimhaut. Besonders bei Patienten mit atrophischer Rhinitis oder nach Infekten, die die Riechzellen geschädigt haben, kann es unterstützend wirken. Vitamin A fördert die Regeneration des olfaktorischen Epithels, also der Zellen, die für die Wahrnehmung von Gerüchen verantwortlich sind. Eine ergänzende Anwendung von Vitamin A Tropfen könnte also sinnvoll sein, um die Heilung der Schleimhaut und die Wiederherstellung der Riechfunktion zu beschleunigen.

Für wen ist ein solches Nasenspray geeignet?

Das Nasenspray mit Vitamin B12 könnte vor allem für Patienten interessant sein, die unter einer eingeschränkten Riechfunktion leiden – sei es nach einer Erkältung, durch chronische Entzündungen oder aufgrund neurologischer Störungen. Auch Menschen mit erhöhtem Bedarf an Vitamin B12, etwa bei Aufnahmestörungen im Darm, können davon profitieren.

Wichtig:Die Anwendung sollte stets mit einem Arzt abgesprochen werden, insbesondere wenn weitere Wirkstoffe wie DMSO oder Procain enthalten sind. Diese Stoffe sind wirkungsvoll, können jedoch in seltenen Fällen auch zu Reizungen führen.

Gibt es Risiken?

Obwohl Nasensprays mit Vitamin B12 in der Regel gut verträglich sind, können vereinzelt Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei empfindlicher Nasenschleimhaut. Leichte Reizungen oder ein vorübergehendes Brennen sind möglich. Der Zusatz von DMSO kann die Aufnahme erleichtern, sollte aber nur in ärztlich überwachten Mischungen verwendet werden, da es die Durchlässigkeit der Schleimhaut deutlich erhöht.

Fazit

Vitamin B12 Nasensprays sind ein innovativer Ansatz, um die Regeneration und Funktion des Geruchssinns zu fördern. In Kombination mit anderen Stoffen wie Vitamin A könnten sie insbesondere bei Patienten mit chronischen oder postviralen Riechstörungen unterstützend wirken. Eine ärztliche Beratung ist jedoch unerlässlich, um mögliche Risiken zu minimieren und die richtige Mischung zu finden.

Quellenangabe:

Hartmut Fischer: Medizin zum Selbermachen mit DMSO & Co. Bezugsquelle: Sonntag Verlag, 2021.

Endlich wieder schlafen: Ein ausführlicher Ratgeber für gesunden Schlaf

Millionen Menschen haben Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Schlafstörungen sind weit verbreitet und bringen oft sowohl körperliche als auch seelische Belastungen mit sich. Als HNO-Arzt höre ich nahezu täglich von Patienten, die über Schlafprobleme klagen. Der natürliche Schlafrhythmus kann durch viele Faktoren gestört werden – von Alltagsstress bis hin zu ungesunden Gewohnheiten. Schlaf ist essenziell für unser Wohlbefinden, sowohl körperlich als auch geistig. Deshalb möchte ich Ihnen einige einfache, aber wirksame Tipps und Tricks vorstellen, die Ihnen helfen sollen, wieder zur Ruhe zu kommen und erholsame Nächte zu erleben.

1. Das Schlafzimmer als Schlafoase nutzen

Ihr Schlafzimmer sollte Ihr persönlicher Rückzugsort sein – ein Ort, an dem Sie den Alltag hinter sich lassen und zur Ruhe kommen können. Wenn Sie das Glück haben, ein eigenes Schlafzimmer zu besitzen, nutzen Sie diesen Raum wirklich nur zum Schlafen. Es sollte eine Höhle der Ruhe sein, in die Sie sich zurückziehen, um Stress abzubauen und neue Energie zu tanken. Vermeiden Sie es, in Ihrem Bett zu arbeiten, zu essen oder fernzusehen. So konditionieren Sie Ihr Gehirn darauf, das Bett direkt mit Schlaf und Entspannung zu verbinden.

Eine ruhige und angenehme Gestaltung des Schlafzimmers kann maßgeblich zur Schlafqualität beitragen. Dunkle Vorhänge, gedämpftes Licht und eine angenehme Raumtemperatur von etwa 18 Grad Celsius sind ideal. Verzichten Sie auf unnötige Dekorationen oder Unordnung – das Schlafzimmer sollte ein Ort der Einfachheit sein, der nichts anderes als Entspannung fördert. Beruhigende Farben wie Blau, Grün oder Pastelltöne wirken auf den Geist beruhigend und unterstützen Sie dabei, zur Ruhe zu kommen. Achten Sie darauf, dass Ihre Matratze und Ihre Kissen Ihren Bedürfnissen entsprechen und Ihnen den optimalen Komfort bieten.

2. Technik gehört nicht ins Schlafzimmer

Unsere modernen Technologien, insbesondere Smartphones, Tablets und Laptops, sind oft der größte Feind eines gesunden Schlafs. Diese Geräte strahlen blaues Licht aus, das die Produktion von Melatonin, einem wichtigen Schlafhormon, hemmt. Um Ihre Schlafqualität zu verbessern, sollten Sie daher versuchen, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auf elektronische Geräte zu verzichten und diese vollständig aus Ihrem Schlafzimmer zu verbannen.

Nutzen Sie stattdessen die Zeit, um auf andere, entspannendere Methoden umzusteigen – lesen Sie ein gutes Buch, hören Sie ruhige Musik oder schreiben Sie Ihre Gedanken des Tages in ein Tagebuch. Auch tagsüber sollten Sie darauf achten, den Einfluss digitaler Medien zu kontrollieren, besonders wenn es um negative Nachrichten oder stressige Arbeitsmails geht. Diese mentalen Belastungen können dazu führen, dass Sie abends schwer abschalten können. Setzen Sie sich stattdessen bewusst positiven Reizen aus: Machen Sie ein Puzzle, malen Sie, zeichnen Sie oder schreiben Sie – all diese Aktivitäten beschäftigen den Geist sanft und unterstützen den Übergang zur Nachtruhe.

3. Essen Sie drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen

Eine späte Mahlzeit kann Ihren Schlaf erheblich beeinträchtigen. Wenn Sie kurz vor dem Schlafengehen essen, ist Ihr Körper mit der Verdauung beschäftigt, was es schwer macht, zur Ruhe zu kommen. Dies kann nicht nur zu unruhigem Schlaf führen, sondern auch Albträume verursachen. Idealerweise sollten Sie Ihre letzte Mahlzeit drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen zu sich nehmen, und sie sollte leicht verdaulich sein.

Besonders schwere, fettige Speisen sollten vermieden werden, da sie die Verdauung belasten. Greifen Sie stattdessen zu einem leichten Snack, wenn Sie noch etwas Hunger verspüren – eine Banane, eine Handvoll Nüsse oder ein Joghurt sind gute Optionen. Achten Sie zudem darauf, tagsüber genug zu trinken, vermeiden Sie aber größere Mengen direkt vor dem Schlafengehen, um nächtliche Toilettengänge zu reduzieren.

4. Wenn Gedanken Sie nicht loslassen

Es kommt häufig vor, dass Menschen abends im Bett liegen und von kreisenden Gedanken geplagt werden, die nicht zur Ruhe kommen. Hier kann es helfen, Gedanken und Sorgen vor dem Schlafengehen in ein Tagebuch zu schreiben. Durch das Aufschreiben können Sie Probleme besser loslassen, da sie „gespeichert“ sind und nicht weiter in Ihrem Kopf herumschwirren.

Eine weitere effektive Methode ist das bewusste Fokussieren auf den Atem. Atmen Sie langsam und tief ein und aus und konzentrieren Sie sich nur auf das Heben und Senken Ihres Brustkorbs. Lassen Sie die Gedanken einfach kommen und gehen, ohne sich auf sie zu fokussieren. Zusätzlich kann die sogenannte „Sorgenzeit“ helfen: Planen Sie tagsüber eine feste Zeitspanne, etwa 15 bis 30 Minuten, ein, in der Sie sich bewusst Ihren Sorgen widmen. Schreiben Sie diese auf und überlegen Sie, wie Sie sie angehen können. Dies verhindert, dass die Sorgen erst im Bett hochkommen und Ihnen den Schlaf rauben.

5. Duschen Sie vor dem Schlafengehen

Eine warme Dusche vor dem Schlafengehen kann ein hervorragendes Ritual sein, um den Tag hinter sich zu lassen und den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Eine warme Dusche führt zunächst zu einer erhöhten Körpertemperatur, aber wenn Sie aus der Dusche kommen, sinkt die Körpertemperatur relativ schnell, was das Einschlafen fördert. Stellen Sie sich dabei vor, wie Sie die schlechten Gedanken und Ereignisse des Tages einfach abwaschen – das Wasser nimmt all den Stress mit sich und hinterlässt nur Ruhe und Entspannung.

Alternativ kann auch ein warmes Fußbad am Abend eine wohltuende Wirkung haben. Die Füße haben viele Nervenenden, und durch das Fußbad wird die Durchblutung gefördert, was insgesamt entspannend wirkt. Aromatische Zusätze wie Lavendel oder Kamille können diese Wirkung noch verstärken. Ein Fußbad kann auch eine schöne Gewohnheit werden, um dem Körper ein klares Signal zu geben, dass es nun Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.

6. Eine Öllampe reinigt den Raum

Eine kleine Öllampe oder ein Diffuser im Schlafzimmer kann dazu beitragen, eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Besonders Lavendel- oder Melissenöl haben eine entspannende Wirkung, die helfen kann, leichter einzuschlafen. Der Duft wirkt auf das limbische System im Gehirn und kann Angst und Stress reduzieren.

Das Ritual, eine Öllampe oder einen Diffuser anzuzünden, kann helfen, den Übergang vom hektischen Tag zur Ruhephase bewusst zu gestalten. Wenn Sie keine Öllampe oder keinen Diffuser haben, können Sie auch einfach ein Lavendelkissen verwenden oder ein paar Tropfen ätherisches Öl auf Ihr Kopfkissen geben.

7. Meditation vor dem Schlafengehen

Meditation kann ein wunderbares Mittel sein, um zur Ruhe zu kommen und den Tag loszulassen. Eine kurze, geführte Meditation von nur zehn Minuten kann schon Wunder wirken. Indem Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren und belastende Gedanken loslassen, können Sie eine innere Ruhe finden, die das Einschlafen erleichtert.

Wenn Sie noch keine Erfahrung mit Meditation haben, beginnen Sie am besten mit einfachen Atemübungen. Setzen oder legen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen und atmen Sie tief ein und aus. Zählen Sie Ihre Atemzüge, um Ihren Geist zu fokussieren. Wenn Ihre Gedanken abschweifen, bringen Sie Ihre Aufmerksamkeit einfach sanft zurück zum Atem. Auch progressive Muskelentspannung, bei der Sie bewusst Muskelgruppen an- und entspannen, kann helfen, Verspannungen zu lösen und Sie auf den Schlaf vorzubereiten.

8. Schlafen Sie nie mit dem Kopf in Richtung Norden

Nach der traditionellen Lehre des Feng Shui sollten Sie nicht mit dem Kopf in Richtung Norden schlafen. Laut dieser alten Weisheit führt das Schlafen in dieser Richtung zu einer Disharmonie der Körperenergie, die sich negativ auf Ihre Schlafqualität auswirken kann. Auch wenn wissenschaftliche Beweise fehlen, berichten viele Menschen, dass sie besser schlafen, nachdem sie die Schlafrichtung geändert haben.

Auch die Position des Bettes im Raum ist wichtig. Versuchen Sie, das Bett so zu stellen, dass Sie die Tür im Blick haben, sich aber nicht direkt in der Türlinie befinden. Dies kann Ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle geben, das die Entspannung fördert. Achten Sie außerdem darauf, dass unter Ihrem Bett keine unnötigen Gegenstände lagern, um den Energiefluss im Raum zu optimieren.

9. Als Rückenschläfer die Knie unterstützen

Wenn Sie ein Rückenschläfer sind, kann es hilfreich sein, ein Kissen unter Ihre Knie zu legen. Dies entlastet den unteren Rücken und sorgt dafür, dass die Wirbelsäule in einer natürlichen Position liegt. Diese Haltung kann Verspannungen lösen und einen tieferen Schlaf fördern.

Zusätzlich können Sie eine Nackenrolle oder ein spezielles Rückenschläferkissen verwenden, um den Nacken optimal zu unterstützen. Dadurch wird die gesamte Wirbelsäule in einer besseren Ausrichtung gehalten, was langfristig zu weniger Rückenschmerzen führen kann. Für einige Menschen kann auch ein kleines Kissen unter dem Lendenbereich hilfreich sein, um die Schlafqualität weiter zu verbessern.

10. Seitenschläfertechnik mit vier Kissen

Seitenschläfer profitieren besonders von einer guten Lagerung der Wirbelsäule. Verwenden Sie dafür mehrere Kissen: Ein Kissen unter dem Kopf, eines zwischen den Knien, eines im Rücken und eines zum Umarmen. Diese Technik sorgt dafür, dass Ihre Wirbelsäule gerade bleibt und Druckpunkte entlastet werden. Die Kissen helfen dabei, das Becken in einer neutralen Position zu halten und verhindern, dass der Rücken verdreht wird.

Ein sogenanntes „Body Pillow“, das den ganzen Körper unterstützt, kann ebenfalls eine gute Lösung für Seitenschläfer sein. Diese Kissen ermöglichen es Ihnen, eine stabile und bequeme Schlafposition einzunehmen, ohne dass einzelne Körperteile übermäßig belastet werden. Achten Sie darauf, dass Ihr Kopfkissen weder zu hoch noch zu niedrig ist, um eine Überdehnung der Halswirbelsäule zu vermeiden.

11. Die richtige Schlafhygiene

Schlafhygiene bezieht sich auf verschiedene Verhaltensweisen und Umgebungsfaktoren, die einen gesunden Schlaf fördern. Eine feste Schlafenszeit, eine dunkle und ruhige Schlafumgebung sowie der Verzicht auf Koffein am Abend sind wesentliche Elemente der Schlafhygiene. Idealerweise sollte die Zimmertemperatur bei etwa 18 Grad Celsius liegen.

Versuchen Sie, regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch am Wochenende. Diese Routine hilft Ihrem Körper, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Verzichten Sie auf helle Bildschirme kurz vor dem Schlafengehen, da das blaue Licht die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Stattdessen können Sie ein Buch lesen oder ein entspannendes Bad nehmen, um sich auf den Schlaf vorzubereiten.

12. Bewegung für besseren Schlaf

Körperliche Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils und kann auch zu besserem Schlaf beitragen. Durch regelmäßige Bewegung wird der Körper müde, Stress wird abgebaut, und der Schlaf kann verbessert werden. Vermeiden Sie jedoch intensive sportliche Aktivitäten kurz vor dem Schlafengehen, da diese das Nervensystem anregen und das Einschlafen erschweren können.

Ein entspannter Spaziergang am Abend oder Yogaübungen zur Entspannung sind hingegen ideal, um den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Sanfte Dehnübungen, insbesondere für den Rücken, die Schultern und den Nacken, können helfen, Verspannungen zu lösen, die sich über den Tag aufgebaut haben, und tragen zu einer besseren Schlafqualität bei.

13. Achtsamkeit und Stressabbau

Stress ist einer der größten Feinde eines gesunden Schlafs. Techniken zur Stressbewältigung wie Yoga, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können helfen, die innere Unruhe abzubauen und den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Auch Achtsamkeitsübungen, bei denen Sie bewusst positive Dinge im Alltag wahrnehmen, können Ihre Stimmung verbessern und Ihre Schlafqualität steigern.

Das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs kann ebenfalls eine hilfreiche Methode sein. Schreiben Sie jeden Abend drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind. Dies kann Ihnen helfen, den Fokus auf das Positive zu lenken und den Tag in einer guten Stimmung abzuschließen. Vermeiden Sie stressige Gespräche oder Diskussionen kurz vor dem Schlafengehen und schaffen Sie sich eine Routine, die Ihnen hilft, den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen.

14. Kein Alkohol als Schlafmittel

Viele Menschen glauben, dass Alkohol ihnen hilft, besser zu schlafen. Zwar kann Alkohol zunächst das Einschlafen erleichtern, doch stört er die Schlafzyklen und führt oft zu unruhigem Schlaf oder frühzeitigem Erwachen. Besonders die REM-Schlafphase, die für die Verarbeitung von Informationen und das emotionale Wohlbefinden wichtig ist, wird durch Alkohol beeinträchtigt.

Anstelle von Alkohol können Sie auf beruhigende Kräutertees wie Kamille oder Baldrian zurückgreifen oder Atemübungen durchführen, die den Körper auf natürliche Weise entspannen und das Einschlafen erleichtern. Auf diese Weise fördern Sie nicht nur eine bessere Schlafqualität, sondern vermeiden auch die negativen Langzeiteffekte, die der regelmäßige Konsum von Alkohol mit sich bringen kann.

15. Natürliche Helfer: Tee und Aromatherapie

Natürliche Mittel wie Kräutertees und Aromatherapie können ebenfalls dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Kamillen- oder Baldriantee sind bekannte natürliche Schlafmittel, die eine beruhigende Wirkung haben. Auch andere Kräuter wie Melisse oder Passionsblume können einen positiven Effekt auf die Schlafqualität haben.

Aromatherapie, wie das Einreiben der Schläfen mit Lavendelöl oder das Verwenden eines Diffusers mit beruhigenden ätherischen Ölen wie Sandelholz oder Bergamotte, kann ebenfalls zur Entspannung beitragen. Das langsame Genießen eines beruhigenden Tees vor dem Schlafengehen kann ein schönes Ritual sein, das Ihnen hilft, sich mental auf den Schlaf einzustimmen.

16. Untersuchung bei bleibenden Schlafstörungen

Wenn Sie trotz all Ihrer Bemühungen unter bleibenden Schlafstörungen leiden, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Schlafprobleme können viele Ursachen haben, von körperlichen Erkrankungen bis hin zu stressbedingten oder psychischen Faktoren. In unserer Praxis bieten wir eine Polygraphie an, eine Untersuchung, die Ihnen hilft, die Ursachen Ihrer Schlafprobleme zu ermitteln.

Die Polygraphie erfolgt zu Hause und überwacht Ihren Schlaf durch Messung wichtiger Parameter wie Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz. Diese Daten ermöglichen es uns, spezifische Schlafstörungen wie Schlafapnoe zu erkennen und gezielt zu behandeln. Sollten Sie unter bleibenden Schlafproblemen leiden, zögern Sie nicht, uns anzusprechen – wir sind für Sie da, um Ihnen zu helfen.

Zusammenfassung

Gesunder Schlaf ist essenziell für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Ein gut gestaltetes Schlafzimmer, der Verzicht auf Technik und schwere Mahlzeiten am Abend sowie das Etablieren einer ruhigen Abendroutine können maßgeblich zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen. Entspannende Rituale wie Meditation, das Schreiben eines Tagebuchs oder das Nutzen von Lavendelöl helfen, den Tag loszulassen und besser zur Ruhe zu kommen.

Auch die richtige Schlafposition ist entscheidend, um den Körper zu entlasten und Verspannungen vorzubeugen. Rückenschläfer profitieren von einem Kissen unter den Knien, während Seitenschläfer mehrere Kissen nutzen sollten, um eine optimale Lagerung der Wirbelsäule zu gewährleisten. Achtsamkeit, Stressabbau und Bewegung sind ebenfalls wichtige Faktoren, die einen gesunden Schlaf fördern.

Wenn alle Maßnahmen nicht helfen und Sie weiterhin unter Schlafproblemen leiden, sollten Sie eine ärztliche Untersuchung in Erwägung ziehen. In unserer Praxis bieten wir eine Polygraphie an, die wichtige Daten zu Ihrem Schlafverhalten sammelt und mögliche Ursachen wie Schlafapnoe aufzeigt. So können wir Ihnen gezielt helfen, wieder zu erholsamem Schlaf zu finden.

Quellen:

  1. Walker, M. (2017). Why We Sleep: The New Science of Sleep and Dreams. Scribner.
  2. Breus, M. J. (2021). The Sleep Doctor’s Guide to Better Sleep. Little, Brown and Company.

 

Tipps und Tricks bei Infekten: So unterstützen Sie Ihren Körper effektiv

Infekte sind unangenehm und können das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es viele einfache und natürliche Möglichkeiten, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und das Immunsystem zu stärken. Im Folgenden stelle ich Ihnen einige bewährte Mittel vor, die Sie bei einem Infekt unterstützen können. Diese Maßnahmen sind leicht anwendbar und haben sich über die Jahre in der Praxis bewährt.

Cistus incanus: Natürliche Hilfe als Tee oder Lutschtabletten

Die Zistrose (Cistus incanus) ist eine altbewährte Pflanze, die in der Naturheilkunde für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile bekannt ist. Besonders in Form von Tee oder Lutschtabletten kann sie das Immunsystem stärken und antibakteriell sowie antiviral wirken. Diese Wirkungen können besonders hilfreich sein, wenn Sie erste Anzeichen eines Infekts spüren. Studien haben gezeigt, dass die in der Zistrose enthaltenen Polyphenole entzündungshemmend wirken und damit eine Linderung der Symptome unterstützen können. Außerdem wird die Zistrose oft als vorbeugendes Mittel in der Erkältungszeit verwendet, um die Abwehrkräfte zu steigern und das Risiko eines Infekts zu verringern.

Die Zubereitung des Tees ist denkbar einfach: Übergießen Sie einen Teelöffel getrocknete Cistus incanus-Blätter mit heißem Wasser und lassen Sie den Tee etwa 10 Minuten ziehen. Für eine optimale Wirkung sollten Sie mehrere Tassen pro Tag trinken. Die regelmäßige Anwendung kann nicht nur die Symptome eines Infekts lindern, sondern auch allgemein das Wohlbefinden verbessern.

Einjähriger Beifuß (Artemisia annua): Vielseitiger Tee oder Auszug

Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) hat sich in den letzten Jahren als ein besonders wirkungsvolles natürliches Mittel etabliert. Die Pflanze ist reich an Artemisinin, einem Stoff, der entzündungshemmend wirkt und das Immunsystem aktiv unterstützt. Die Einnahme als Tee oder als flüssiger Extrakt kann den Heilungsprozess bei Infekten positiv beeinflussen. Der milde, leicht bittere Geschmack des Tees macht ihn zu einem angenehmen Begleiter in der Erkältungszeit. Viele Menschen berichten auch von einer allgemeinen Stärkung ihres Immunsystems, wenn sie Artemisia annua regelmäßig einnehmen.

Neben der entzündungshemmenden Wirkung hat der einjährige Beifuß auch antioxidative Eigenschaften, die den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen können. Dies trägt zusätzlich dazu bei, die Genesung zu unterstützen und den Organismus widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Belastungen zu machen. Die Pflanze wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet und findet dort seit Jahrhunderten Anwendung bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden.

Vitamin C: Natürliche Quellen für eine bessere Abwehr

Vitamin C ist für die Funktion des Immunsystems unerlässlich. Besonders natürliche Quellen wie Camu Camu und Acerola enthalten hohe Mengen dieses Vitamins, das als Antioxidans wirkt und die Abwehrkräfte des Körpers stärkt. Die regelmäßige Einnahme kann dazu beitragen, Erkältungen vorzubeugen oder deren Verlauf zu verkürzen. Acerola-Kirschen enthalten beispielsweise rund 30-mal mehr Vitamin C als Orangen und sind damit eine ausgezeichnete Wahl, um die Vitaminzufuhr auf natürliche Weise zu steigern.

Vitamin C hilft nicht nur, das Immunsystem zu stärken, sondern unterstützt auch die Regeneration des Gewebes und die Aufnahme von Eisen. Es kann außerdem dazu beitragen, Müdigkeit zu reduzieren und das allgemeine Energieniveau zu steigern. Wenn Sie Vitamin C einnehmen möchten, empfiehlt sich eine Kombination aus natürlichen Quellen und Nahrungsergänzungsmitteln, um sicherzustellen, dass der tägliche Bedarf gedeckt wird. Achten Sie darauf, die Dosierungsempfehlungen einzuhalten, um eine Überdosierung zu vermeiden, die den Magen-Darm-Trakt belasten könnte.

Zink: Ein essenzielles Spurenelement für die Immunabwehr

Zink spielt eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Viren und Bakterien. Studien legen nahe, dass die Einnahme von Zink zu Beginn eines Infekts die Dauer der Krankheit verkürzen kann. Zink ist an zahlreichen Prozessen des Immunsystems beteiligt und hilft, die Vermehrung von Krankheitserregern zu hemmen. Achten Sie jedoch darauf, Zink nur zeitlich begrenzt und in der empfohlenen Dosierung einzunehmen, um einen Mangel oder Überdosierung zu vermeiden.

Ein Mangel an Zink kann zu einer Schwächung des Immunsystems führen, weshalb es gerade in der Erkältungszeit wichtig ist, auf eine ausreichende Versorgung zu achten. Gute natürliche Zinkquellen sind beispielsweise Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Haferflocken. Falls Sie sich für ein Zinkpräparat entscheiden, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, um die richtige Dosierung zu ermitteln. Zink kann auch zur Unterstützung der Wundheilung beitragen und ist daher ein echter Allrounder für die Gesundheit.

DMSO: Ein vielseitiges Hilfsmittel bei Entzündungen

DMSO (Dimethylsulfoxid) ist ein vielfältig einsetzbares Mittel, das entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Es kann äußerlich angewendet werden, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Bei Infekten kann es die Schleimhäute beruhigen und so die Genesung unterstützen. Dr. Hartmut Fischer ist ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Naturheilkunde und hat in seinen Büchern ausführlich über die Anwendung und Wirkung von DMSO berichtet.  Es sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden, da es nicht für jeden geeignet ist.

DMSO hat die Fähigkeit, tief in das Gewebe einzudringen und dort eine entzündungshemmende Wirkung zu entfalten. Es kann auch als Transportmittel für andere Wirkstoffe dienen, indem es deren Aufnahme durch die Haut verbessert. Bei korrekter Anwendung kann DMSO ein wertvoller Begleiter bei der Behandlung von Infekten und entzündlichen Prozessen sein. Da die Anwendung von DMSO spezifische Kenntnisse erfordert, ist eine ärztliche Begleitung ratsam, um Nebenwirkungen zu vermeiden und den bestmöglichen Nutzen zu erzielen.

Ruhe ist das beste Mittel bei Infekten

Ob bei Mandelentzündungen, grippalen Infekten oder Corona-Infektionen – absolute Ruhe ist eines der besten Heilmittel. Der Körper braucht die Energie, die normalerweise für alltägliche Aufgaben genutzt wird, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Schlaf und Entspannung helfen dem Immunsystem, optimal zu arbeiten. Vermeiden Sie jegliche Belastung und geben Sie Ihrem Körper die Zeit, die er braucht.

Neben dem körperlichen Ausruhen ist es auch wichtig, mental zur Ruhe zu kommen. Stress und Sorgen können das Immunsystem schwächen und den Heilungsprozess verzögern. Gönnen Sie sich daher Pausen von der täglichen Routine, entspannen Sie sich bei einem guten Buch oder einer beruhigenden Musik, und geben Sie Ihrem Geist die Möglichkeit, sich zu erholen. Oft unterschätzen wir, wie wichtig Ruhe für die Genesung ist, doch der Körper benötigt diese Auszeit, um seine Abwehrkräfte zu mobilisieren.

Stimmschonung bei Heiserkeit: Weniger ist mehr

Wenn die Stimme versagt und Heiserkeit eintritt, ist es wichtig, die Stimmbänder zu schonen. Sprechen Sie nur das Nötigste und vermeiden Sie das Flüstern, da dieses die Stimmbänder zusätzlich strapaziert. Auch das Schreiben von Botschaften auf Papier ist keine gute Alternative, da dies den Drang zu kommunizieren erhöht und die Stimme oft dann doch verwendet wird. Lassen Sie die Stimme ruhen, um eine schnelle Besserung zu ermöglichen.

Zusätzlich zur Stimmschonung kann es hilfreich sein, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Warme Tees, insbesondere mit Honig oder Salbei, können dabei unterstützen, die Stimmbänder zu beruhigen und die Heilung zu fördern. Auch Inhalationen mit Wasserdampf sind eine einfache Möglichkeit, die Atemwege zu befeuchten und Heiserkeit schneller abklingen zu lassen.

Inhalationen bei Sinusitis und Hustenbeschwerden

Inhalationen sind ein altbewährtes Hausmittel, das die Atemwege befeuchten und Schleim lösen kann. Bei Sinusitis eignen sich Inhalationen mit Kochsalz oder ätherischen Ölen wie Eukalyptus und Thymian, die entzündungshemmend wirken. Kamille ist eine gute Wahl bei Husten oder Halsschmerzen, da sie beruhigend auf die Schleimhäute wirkt. Wenden Sie Inhalationen am besten zwei- bis dreimal täglich an, um die Symptome zu lindern.

Für eine effektive Inhalation können Sie eine Schüssel mit heißem Wasser und ein Handtuch verwenden, um den Dampf zu konzentrieren. Atmen Sie den warmen Dampf langsam ein, um die Atemwege zu befeuchten und festsitzenden Schleim zu lösen. Inhalationen sind besonders bei trockenen Schleimhäuten eine wohltuende Maßnahme und können zur Linderung von Hustenreiz und verstopfter Nase beitragen.

Nasensprays: Maßvoll einsetzen

Abschwellende Nasensprays können eine große Hilfe sein, sollten jedoch maximal eine Woche verwendet werden, da sie bei längerem Gebrauch die Nasenschleimhaut schädigen können. Besser geeignet zur langfristigen Anwendung sind Meerwassersprays aus dem Drogeriemarkt. Diese sind sanft, befeuchten die Nasenschleimhaut und helfen, Schleim zu lösen, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.

Meerwassersprays enthalten wichtige Mineralien, die die Schleimhäute pflegen und unterstützen. Sie können mehrmals täglich verwendet werden und sind auch für Kinder eine gute Wahl, um die Nase auf sanfte Weise zu reinigen. Die regelmäßige Anwendung von Meerwasserspray hilft, die Nasenschleimhäute gesund zu halten und Infekten vorzubeugen.

Fieber senken: Nur wenn es wirklich notwendig ist

Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Es sollte daher nur gesenkt werden, wenn es auf hohe Temperaturen (ab 39,5°C) ansteigt oder wenn Sie sich sehr unwohl fühlen. Paracetamol oder Ibuprofen sind geeignete Mittel, um das Fieber zu senken. Verwenden Sie diese Medikamente jedoch nur nach Bedarf und nicht dauerhaft.

Fieber ist ein Zeichen dafür, dass der Körper gegen die Infektion kämpft. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur werden Krankheitserreger abgetötet, und der Heilungsprozess wird gefördert. Deshalb ist es wichtig, dem Körper die Möglichkeit zu geben, diesen natürlichen Prozess zu durchlaufen. Unterstützen Sie ihn dabei, indem Sie ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, und halten Sie sich warm.

Paracetamol oder Ibuprofen bei Schmerzen

Bei Schmerzen, die durch einen Infekt verursacht werden, können Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Diese Medikamente sind bewährt und gut verträglich, sollten jedoch nur in der empfohlenen Dosierung und nicht länger als notwendig eingesetzt werden. Sie lindern die Schmerzen und tragen so zu einer besseren Erholung bei.

Ibuprofen wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend, was besonders bei Halsschmerzen von Vorteil sein kann. Paracetamol ist hingegen magenschonender und eine gute Wahl, wenn Sie empfindlich auf entzündungshemmende Medikamente reagieren. Beide Mittel sollten nur dann eingesetzt werden, wenn die Schmerzen das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Schmerzmitteln ist entscheidend, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Fazit: Natürliche Mittel und Ruhe fördern die Genesung

Bei Infekten ist es wichtig, dem Körper die nötige Zeit und Ruhe zu geben, um sich zu erholen. Natürliche Mittel wie Cistus incanus, einjähriger Beifuß, Vitamin C und Zink können das Immunsystem unterstützen und den Heilungsprozess beschleunigen. Kombinieren Sie diese Maßnahmen mit ausreichend Ruhe und Schonung, um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Denken Sie daran, dass die richtige Pflege und Unterstützung des Körpers entscheidend für eine schnelle Genesung ist.

Quellen:

  • „Die heilenden Kräfte der Natur“, Naturmedizin Verlag, 2022.
  • „Studien zur Wirksamkeit von Zink und Vitamin C bei Erkältungen“, Journal of Nutritional Medicine, 2023.

DMSO und seine Verwendung als unterstützende Therapie

DMSO – ein faszinierendes Naturmittel mit großem Potenzial

Dimethylsulfoxid (DMSO) ist eine farblose Flüssigkeit mit einem breiten Anwendungsspektrum – sowohl in der Naturheilkunde als auch in der komplementären Medizin. Ursprünglich aus der Holzverarbeitung stammend, hat sich DMSO in den letzten Jahrzehnten als echter Geheimtipp etabliert: vielseitig, kraftvoll, günstig – und dabei erstaunlich gut verträglich.

In diesem Beitrag gebe ich Ihnen einen allgemeinverständlichen Überblick über die besonderen Eigenschaften dieses Moleküls, seine möglichen Anwendungen – und was dabei zu beachten ist.


Was ist DMSO?

DMSO ist ein organisches Lösungsmittel mit besonderen Eigenschaften: Es kann mühelos durch Haut und Schleimhäute dringen – und nimmt dabei auch andere gelöste Stoffe mit in tiefere Gewebeschichten. Diese Fähigkeit wird therapeutisch genutzt, denn DMSO wirkt nicht nur für sich selbst, sondern kann auch andere Mittel in ihrer Wirksamkeit verstärken.

Seine wichtigsten Eigenschaften:

  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd
  • gefäßerweiternd und durchblutungsfördernd
  • zellregenerierend
  • radikalfangend (antioxidativ)

All das macht DMSO besonders interessant bei Muskel- und Gelenkbeschwerden, chronischen Entzündungen, Hautproblemen oder auch bei schlecht heilenden Wunden.


Wie wirkt DMSO im Körper?

Die Wirkung von DMSO ist vielfältig und wissenschaftlich gut untersucht. Es beeinflusst Entzündungsbotenstoffe, reduziert oxidativen Stress und entspannt die Muskulatur. Gleichzeitig verbessert es die Mikrozirkulation und kann so den Zellstoffwechsel anregen.

Besonders spannend: DMSO ist in der Lage, andere Substanzen wie ein „Taxi“ durch die Haut zu transportieren. Diese einzigartige Fähigkeit kann genutzt werden, um beispielsweise pflanzliche Wirkstoffe oder homöopathische Mittel gezielt tiefer ins Gewebe zu bringen.


Anwendungsmöglichkeiten (je nach Situation – teils traditionell, teils erfahrungsmedizinisch):

  • äußerlich bei Verspannungen, Schmerzen, Hautproblemen
  • als Nasentropfen oder -spray (z. B. bei chronischer Sinusitis – stark verdünnt)
  • als Ohrentropfen (z. B. bei Otitis externa oder Tinnitus – verdünnt, ggf. kombiniert)
  • in der Mundhöhle (z. B. bei Aphthen oder Parodontitis – nur in niedriger Konzentration)
  • zur begleitenden Narbenbehandlung
  • bei schlecht heilenden Wunden (in Verbindung mit homöopathischen oder pflanzlichen Zusätzen)

Wichtig: Die Konzentration, Häufigkeit und Kombination sollten gut überlegt sein. DMSO ist zwar vielseitig, aber kein „Selbstläufer“. Deshalb gehört zu jeder Anwendung auch ein Mindestmaß an Fachwissen.


Wichtiger rechtlicher Hinweis

In Deutschland und der EU ist DMSO nur in bestimmten zugelassenen Arzneimitteln enthalten – etwa bei chronischer Blasenentzündung (interstitielle Zystitis). Als reines Lösungsmittel ist DMSO frei verkäuflich, allerdings nicht zur innerlichen Anwendung oder äußerlichen Behandlung beim Menschen zugelassen.

Das heißt: Wer DMSO außerhalb zugelassener Arzneimittel einsetzt, bewegt sich rechtlich gesehen in einem Off-Label-Bereich – eine ärztliche Beratung und eine gute Aufklärung sind hier unerlässlich.


Worauf sollte man achten?

Damit die Anwendung sicher bleibt, gilt:

  • Verwenden Sie nur DMSO in pharmazeutischer Qualität („Ph. Eur.“)!
  • Keine Anwendung auf unreiner Haut – DMSO kann alles, was auf der Haut ist, mittransportieren.
  • Nie gleichzeitig mit chemotherapeutischen oder antibiotischen Medikamenten anwenden.
  • Vorsicht bei Schwangerschaft und Stillzeit – hier sollte grundsätzlich medizinischer Rat eingeholt werden.
  • Metall, Glas oder HDPE verwenden – DMSO reagiert mit vielen Kunststoffen.

Mögliche Nebenwirkungen

DMSO wird in der Regel gut vertragen. Dennoch kann es zu folgenden Begleiterscheinungen kommen:

  • Knoblauchähnlicher Geruch durch die Ausscheidung über die Haut
  • Hautrötung, Kribbeln oder Jucken nach äußerlicher Anwendung
  • In seltenen Fällen: leichte Kopfschmerzen oder Schwindel
  • Bei großflächiger Anwendung: Blutdrucksenkung möglich

All diese Reaktionen sind in der Regel harmlos und reversibel. Bei Unsicherheit hilft eine fachliche Begleitung.


Fazit: DMSO – kraftvoll, vielseitig, aber mit gesundem Respekt zu behandeln

DMSO ist ein bemerkenswertes Mittel – keine Frage. Wer sich mit Naturheilkunde beschäftigt, wird früher oder später darauf stoßen. Die Erfahrungsberichte sind oft verblüffend positiv, und auch die wissenschaftliche Literatur zeigt viel Potenzial.

Gleichzeitig ist DMSO kein Allheilmittel – und schon gar kein Freifahrtschein zur Selbstbehandlung ohne Hintergrundwissen. Wer sich damit beschäftigt, sollte informiert, achtsam und verantwortungsvoll vorgehen – und dabei idealerweise medizinische Begleitung nutzen.


Tipp zum Weiterlesen:

Dr. Hartmut Fischer: DMSO – Das Heilmittel mit einer erstaunlich breiten Wirkung, Edition Natura
Fischer/Dietz: DMSO & Co – Antworten auf Ihre Fragen, 3. Auflage 2023​

Hinweis und rechtlicher Hinweis (Disclaimer)

Die in diesem Beitrag dargestellten Informationen zu Dimethylsulfoxid (DMSO) dienen ausschließlich der allgemeinen, neutralen Aufklärung und Weiterbildung im Sinne eines gesundheitsbewussten Lebensstils. Sie stellen keine Empfehlung zur Selbstmedikation dar und ersetzen keinesfalls die individuelle Beratung durch eine medizinisch qualifizierte Fachperson.

Bitte beachten Sie: DMSO ist in der Europäischen Union derzeit nur für bestimmte zugelassene Arzneimittel indiziert(z. B. bei interstitieller Zystitis). Der Einsatz außerhalb dieser Zulassung – insbesondere zur äußeren oder inneren Anwendung beim Menschen – erfolgt auf eigene Verantwortung und bedarf einer umfassenden medizinischen Aufklärung über Nutzen und Risiken.

Jegliche Anwendung sollte nur mit pharmazeutisch reinem DMSO (Ph. Eur.) erfolgen. Aufgrund seiner stark durchlässigkeitsfördernden Wirkung ist besonders auf Reinheit und steriles Arbeiten zu achten. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind zu berücksichtigen.

Der Autor übernimmt keine Haftung für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die sich aus der eigenverantwortlichen Anwendung der beschriebenen Substanzen ergeben. Für eine sichere Anwendung konsultieren Sie bitte immer eine medizinisch geschulte Fachperson mit Erfahrung im Bereich der Komplementärmedizin.