Riechstörungen können verschiedene Ursachen haben: virale Infekte, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen oder gar neuronale Schädigungen. Viele Menschen bemerken erst beim Verlust des Geruchssinns, wie wichtig er im Alltag ist – sei es bei der Wahrnehmung von Geschmack oder Gefahren wie Rauch oder verdorbenen Lebensmitteln. Ein vielversprechender Ansatz, um die Riechfunktion zu unterstützen, ist die Anwendung von Vitamin B12 als Nasenspray. Doch was steckt dahinter, und wie könnte eine Ergänzung mit Vitamin A helfen?
Wie funktioniert ein Vitamin B12 Nasenspray?
Vitamin B12 spielt eine entscheidende Rolle bei der Regeneration und Funktion von Nervenzellen. Es ist essenziell für die Zellteilung und den Schutz der Myelinscheiden, die die Nervenfasern umgeben. Bei der Aufnahme über die Nasenschleimhaut wird Vitamin B12 schnell und direkt in den Blutkreislauf transportiert, wodurch Magen-Darm-Probleme oder Aufnahmehemmungen umgangen werden können.
Ein häufig in Nasensprays eingesetzter Stoff ist DMSO (Dimethylsulfoxid), das die Aufnahme von Wirkstoffen durch die Schleimhaut fördert. In Kombination mit Procain, einem lokal betäubenden und durchblutungsfördernden Mittel, kann das Spray nicht nur die Aufnahme des Vitamins verbessern, sondern auch neuraltherapeutisch wirken. Diese Kombination kann helfen, den ersten Hirnnerv (Nervus olfactorius) zu beruhigen und zu unterstützen.
Warum Vitamin B12 bei Riechstörungen?
Studien legen nahe, dass Vitamin B12 positive Effekte auf das Nervensystem hat, insbesondere bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Bei Riechstörungen, die durch Entzündungen oder Nervenschädigungen entstehen, könnte eine regelmäßige Anwendung von Vitamin B12 als Nasenspray unterstützend wirken. Patienten berichten häufig von einer verbesserten Wahrnehmung nach kontinuierlicher Nutzung.
Die mögliche Rolle von Vitamin A
Vitamin A ist ein essenzieller Nährstoff für die Regeneration der Schleimhaut. Besonders bei Patienten mit atrophischer Rhinitis oder nach Infekten, die die Riechzellen geschädigt haben, kann es unterstützend wirken. Vitamin A fördert die Regeneration des olfaktorischen Epithels, also der Zellen, die für die Wahrnehmung von Gerüchen verantwortlich sind. Eine ergänzende Anwendung von Vitamin A Tropfen könnte also sinnvoll sein, um die Heilung der Schleimhaut und die Wiederherstellung der Riechfunktion zu beschleunigen.
Für wen ist ein solches Nasenspray geeignet?
Das Nasenspray mit Vitamin B12 könnte vor allem für Patienten interessant sein, die unter einer eingeschränkten Riechfunktion leiden – sei es nach einer Erkältung, durch chronische Entzündungen oder aufgrund neurologischer Störungen. Auch Menschen mit erhöhtem Bedarf an Vitamin B12, etwa bei Aufnahmestörungen im Darm, können davon profitieren.
Wichtig:Die Anwendung sollte stets mit einem Arzt abgesprochen werden, insbesondere wenn weitere Wirkstoffe wie DMSO oder Procain enthalten sind. Diese Stoffe sind wirkungsvoll, können jedoch in seltenen Fällen auch zu Reizungen führen.
Gibt es Risiken?
Obwohl Nasensprays mit Vitamin B12 in der Regel gut verträglich sind, können vereinzelt Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei empfindlicher Nasenschleimhaut. Leichte Reizungen oder ein vorübergehendes Brennen sind möglich. Der Zusatz von DMSO kann die Aufnahme erleichtern, sollte aber nur in ärztlich überwachten Mischungen verwendet werden, da es die Durchlässigkeit der Schleimhaut deutlich erhöht.
Fazit
Vitamin B12 Nasensprays sind ein innovativer Ansatz, um die Regeneration und Funktion des Geruchssinns zu fördern. In Kombination mit anderen Stoffen wie Vitamin A könnten sie insbesondere bei Patienten mit chronischen oder postviralen Riechstörungen unterstützend wirken. Eine ärztliche Beratung ist jedoch unerlässlich, um mögliche Risiken zu minimieren und die richtige Mischung zu finden.
Quellenangabe:
Hartmut Fischer: Medizin zum Selbermachen mit DMSO & Co. Bezugsquelle: Sonntag Verlag, 2021.