Ursachen und Behandlung von Schwindel, Synkope und Stürzen

Schwindel, Synkopen und Stürze gehören zu den häufigsten Gründen für den Besuch in einer HNO-Praxis. Diese Symptome können verschiedene Ursachen haben und erfordern eine gründliche diagnostische Abklärung, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und die richtige Behandlung einzuleiten. In diesem Artikel werden die häufigsten Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für Schwindel, Synkopen und Stürze erläutert.

Schwindel

Definition und Arten von Schwindel

Schwindel ist ein unspezifisches Symptom, das viele Ursachen haben kann. Im Englischen wird zwischen “dizziness” (allgemeines Schwindelgefühl) und “vertigo” (Drehschwindel) unterschieden. Im Deutschen wird diese Unterscheidung seltener gemacht, was die Diagnostik erschweren kann.

  • Drehschwindel (Vertigo): Ein Gefühl, dass sich die Umgebung dreht oder schwankt. Häufig durch Störungen des vestibulären Systems verursacht.
  • Benommenheit (Dizziness): Ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit oder des Schwankens, oft verbunden mit Kreislaufproblemen oder psychischen Ursachen.

Ursachen von Schwindel

Schwindel kann durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Vestibuläre Störungen: Probleme im Gleichgewichtsorgan, wie z.B. ein benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS), Menière-Krankheit oder Vestibularisneuritis.
  • Kreislaufprobleme: Orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) oder Herzrhythmusstörungen.
  • Neurologische Erkrankungen: Migräne, Multiple Sklerose oder Tumoren im Gehirn.
  • Psychogene Ursachen: Angststörungen oder Depressionen können ebenfalls Schwindel verursachen.

Diagnostik und Behandlung

Die Diagnostik von Schwindel beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Dabei können bereits durch gezielte Fragen und einfache Tests wichtige Hinweise auf die Ursache des Schwindels gewonnen werden. Zu den diagnostischen Maßnahmen gehören:

  • Lagerungsmanöver: Zur Diagnose von BPLS wird das Dix-Hallpike-Manöver durchgeführt.
  • Hörtests und Gleichgewichtsuntersuchungen: Diese können Hinweise auf vestibuläre Störungen geben.
  • Blutdruckmessung und EKG: Zur Abklärung von Kreislaufproblemen.
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen sind MRT oder CT notwendig, um neurologische Ursachen auszuschließen.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Schwindels. Bei BPLS helfen spezielle Lagerungsübungen, während bei Menière-Krankheit medikamentöse Therapie und diätetische Maßnahmen erforderlich sein können. Kreislaufprobleme werden durch Anpassung der Medikation oder Änderung des Lebensstils behandelt.

Synkope

Definition und Ursachen von Synkopen

Eine Synkope ist eine kurz andauernde Bewusstlosigkeit aufgrund einer vorübergehenden Minderdurchblutung des Gehirns. Sie kann verschiedene Ursachen haben:

  • Reflexsynkope: Ausgelöst durch einen inadäquaten Reflex, wie z.B. bei einer vasovagalen Synkope (durch emotionalen Stress oder Schmerz) oder einer situationsbedingten Synkope (z.B. beim Husten oder bei der Miktion).
  • Orthostatische Hypotonie: Blutdruckabfall beim Aufstehen, häufig bei älteren Menschen oder durch Medikamente bedingt.
  • Kardiale Ursachen: Herzrhythmusstörungen oder strukturelle Herzerkrankungen.

Symptome und Diagnostik

Eine Synkope geht oft mit Prodromen wie Schwindel, Übelkeit oder Schwitzen einher. Der Bewusstseinsverlust tritt plötzlich ein und endet meist innerhalb von Sekunden bis Minuten. Zur Diagnostik gehören:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Detaillierte Befragung der Symptome und Auslöser.
  • EKG und Langzeit-EKG: Zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen.
  • Kipptischuntersuchung: Zur Diagnose von orthostatischer Hypotonie.
  • Echokardiographie: Zur Abklärung von strukturellen Herzerkrankungen.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Synkope. Bei einer vasovagalen Synkope können einfache Maßnahmen wie das Vermeiden von Triggern und das Erlernen von Gegenmanövern (z.B. Muskelanspannung) helfen. Orthostatische Hypotonie wird durch Anpassung der Medikation und allgemeine Maßnahmen wie ausreichend Flüssigkeitszufuhr und langsames Aufstehen behandelt. Kardiale Ursachen erfordern oft eine spezifische medikamentöse Therapie oder sogar die Implantation eines Herzschrittmachers.

Sturz

Ursachen und Risikofaktoren

Stürze sind besonders bei älteren Menschen häufig und können schwerwiegende Folgen haben. Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Gleichgewichtsstörungen und Muskelschwäche: Häufig durch degenerative Erkrankungen oder allgemeine Alterserscheinungen bedingt.
  • Medikamentennebenwirkungen: Besonders Medikamente, die das zentrale Nervensystem beeinflussen.
  • Umgebungsfaktoren: Ungünstige Wohnverhältnisse wie unebene Böden oder fehlende Haltegriffe.
  • Kognitive Einschränkungen: Demenz oder andere neurodegenerative Erkrankungen.

Diagnostik und Prävention

Eine gründliche Anamnese des Sturzhergangs und eine Untersuchung der allgemeinen Mobilität sind wichtige Schritte in der Diagnostik. Einfache Tests zur Überprüfung von Stand und Gang, wie der Timed-up-and-go-Test oder der Chair-rise-Test, können wertvolle Hinweise geben. Präventive Maßnahmen umfassen:

  • Physiotherapie und Krafttraining: Zur Verbesserung der Muskelfunktion und des Gleichgewichts.
  • Anpassung der Medikation: Reduzierung von Medikamenten, die das Sturzrisiko erhöhen.
  • Wohnraumanpassungen: Entfernung von Stolperfallen und Installation von Haltegriffen.

Behandlung nach einem Sturz

Die Behandlung richtet sich nach den Verletzungen, die durch den Sturz entstanden sind. Leichte Verletzungen können ambulant versorgt werden, während schwere Verletzungen wie Frakturen oft eine stationäre Behandlung erfordern. Zusätzlich sollten die Ursachen des Sturzes ermittelt und entsprechende präventive Maßnahmen eingeleitet werden, um zukünftige Stürze zu vermeiden.

Fazit

Schwindel, Synkopen und Stürze sind häufige Beschwerden, die verschiedene Ursachen haben können. Eine gründliche diagnostische Abklärung ist wichtig, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und die richtige Behandlung einzuleiten. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen können viele dieser Beschwerden vermieden oder deren Auswirkungen reduziert werden. Wenn Sie an anhaltendem Schwindel, wiederkehrenden Synkopen oder Stürzen leiden, ist es wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und medizinischen Rat einzuholen.

Literatur

Für den Artikel über Schwindel, Synkope und Sturz habe ich folgende wissenschaftliche Quellen verwendet:

  1. Weingart, C., Schneider, H.-J., & Sieber, C. C. (2017). Synkope, Sturz, Schwindel. Der Internist, 58, 916-924. DOI: 10.1007/s00108-017-0292-2.

Urtikaria – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Heute möchten wir Ihnen wichtige Informationen zu einem häufig auftretenden Krankheitsbild geben: der Urtikaria, auch Nesselsucht genannt. Urtikaria kann Menschen jeden Alters betreffen und äußert sich durch stark juckende Hautausschläge. In diesem Artikel erfahren Sie, was Urtikaria ist, welche Ursachen sie haben kann, wie sie sich manifestiert und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Was ist Urtikaria?

Urtikaria ist eine Hauterkrankung, die durch das Auftreten von juckenden Quaddeln gekennzeichnet ist. Diese Quaddeln sind erhabene, rötliche Hautveränderungen, die in der Regel weniger als 24 Stunden anhalten. Urtikaria kann akut oder chronisch sein. Akute Urtikaria hält weniger als sechs Wochen an, während die chronische Form länger als sechs Wochen besteht.

Ursachen der Urtikaria

Die Ursachen der Urtikaria sind vielfältig und oft nicht leicht zu bestimmen. Zu den häufigsten Auslösern zählen:
  • Allergien: Bestimmte Lebensmittel, Medikamente, Insektenstiche oder Umweltallergene können eine allergische Reaktion auslösen.
  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen, insbesondere des oberen Respirationstrakts, sind oft Auslöser.
  • Physikalische Reize: Druck, Kälte, Wärme, Licht oder Vibrationen können physikalische Urtikaria auslösen.
  • Autoimmunerkrankungen: In einigen Fällen liegt eine autoimmune Reaktion vor, bei der der Körper eigene Mastzellen angreift.
  • Unverträglichkeiten: Intoleranzen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln oder Zusatzstoffen können ebenfalls zu Urtikaria führen.

Symptome der Urtikaria

Das Leitsymptom der Urtikaria sind die juckenden Quaddeln. Diese können in Größe und Form variieren und überall am Körper auftreten. In etwa 40% der Fälle treten auch Angioödeme auf, die sich durch Schwellungen der tiefer liegenden Hautschichten, vor allem im Gesicht, an den Lippen oder den Augen, bemerkbar machen.
Neben dem Juckreiz und den Hautveränderungen können bei schweren Fällen auch systemische Symptome wie Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, gastrointestinale Beschwerden oder ein Blutdruckabfall auftreten.

Diagnose der Urtikaria

Die Diagnose der Urtikaria basiert auf einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Hautarzt. Wichtige Fragen betreffen den zeitlichen Verlauf der Symptome, mögliche Auslöser, berufliche und Freizeitaktivitäten sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität. Bei Verdacht auf eine allergische Ursache können Hauttests wie der Prick-Test oder die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper durchgeführt werden.

Rolle der HNO-Praxis

In unserer HNO-Praxis führen wir bei Verdacht auf eine Beteiligung von akuten oder chronischen Entzündungen eine Fokussuche durch. Dies beinhaltet die Untersuchung auf mögliche Infektionsherde im Nasen-Rachen-Bereich oder im Bereich der Ohren, die als Auslöser der Urtikaria infrage kommen könnten. Hierzu zählen insbesondere chronische bakterielle Infektionen, die möglicherweise eine chronische Urtikaria bedingen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Urtikaria richtet sich nach der Form und der Schwere der Erkrankung sowie den individuellen Auslösern.

Akute Urtikaria

Bei der akuten Urtikaria steht die symptomatische Behandlung im Vordergrund. Moderne, nicht-sedierende Antihistaminika sind das Mittel der Wahl, um den Juckreiz zu lindern und die Quaddelbildung zu reduzieren. In schweren Fällen können kurzfristig hochdosierte orale Glukokortikoide eingesetzt werden.

Chronische Urtikaria

Die Behandlung der chronischen Urtikaria erfordert einen umfassenderen Ansatz:
  • Antihistaminika: Auch hier sind nicht-sedierende Antihistaminika die Basistherapie. Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis bis zum Vierfachen der üblichen Tagesdosis erhöht werden.
  • Leukotrienantagonisten und H2-Antagonisten: Diese Medikamente können ergänzend eingesetzt werden, wenn Antihistaminika allein nicht ausreichen.
  • Immunsuppressiva: In schweren Fällen und bei Nichtansprechen auf die Standardtherapie können Immunsuppressiva wie Cyclosporin oder Omalizumab, ein Anti-IgE-Antikörper, in Erwägung gezogen werden.

Vermeidung von Auslösern

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Identifikation und Vermeidung von individuellen Auslösern. Dies kann eine Anpassung der Ernährung, das Meiden bestimmter Medikamente oder das Vermeiden physikalischer Reize umfassen.

Tipps zur Selbsthilfe

Für Patienten mit Urtikaria gibt es einige Maßnahmen, die den Alltag erleichtern und die Symptome lindern können:
  • Kühlen: Kalte Kompressen können den Juckreiz und die Schwellung lindern.
  • Feuchtigkeitsspendende Pflege: Regelmäßiges Eincremen mit hautberuhigenden Lotionen hilft, die Hautbarriere zu stärken.
  • Stressreduktion: Stress kann die Symptome verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können hilfreich sein.
  • Tagebuch führen: Ein Symptomtagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren und die Therapie zu optimieren.

Fazit

Urtikaria ist eine häufige, aber meist gut behandelbare Erkrankung. Wenn Sie an Urtikaria leiden, sollten Sie sich zunächst an einen Hautarzt wenden, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Unsere HNO-Praxis unterstützt Sie bei der Fokussuche nach möglichen entzündlichen Ursachen, die zur Urtikaria beitragen können. Vereinbaren Sie einen Termin, und wir helfen Ihnen, Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Hochdosierte Vitamin C Infusionen bei allergischer Rhinitis: Eine innovative Behandlungsoption in unserer HNO-Praxis

Allergische Rhinitis, auch bekannt als Heuschnupfen, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf Pollen, Staub, Tierhaare und andere Allergene verursacht wird. Betroffene leiden häufig unter Symptomen wie Niesen, Nasenlaufen, Juckreiz und verstopfter Nase. Diese Symptome können nicht nur unangenehm sein, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine vielversprechende und innovative Behandlungsoption, die wir in unserer HNO-Praxis anbieten, sind hochdosierte Vitamin C Infusionen.

Warum Vitamin C?

Vitamin C ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften und seine Fähigkeit, das Immunsystem zu stärken. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Reduktion von Entzündungen und der Verbesserung der Abwehrkräfte gegen Allergene. Studien haben gezeigt, dass Vitamin C helfen kann, die Symptome der allergischen Rhinitis zu lindern, indem es die Freisetzung von Histamin hemmt – einer Substanz, die maßgeblich an allergischen Reaktionen beteiligt ist.

Die Behandlung: 7,5 Gramm Vitamin C in 100ml NaCl

In unserer Praxis bieten wir hochdosierte Vitamin C Infusionen an, bei denen 7,5 Gramm Vitamin C in 100ml NaCl (Kochsalzlösung) verabreicht werden. Diese Form der Behandlung hat mehrere Vorteile:

  1. Schnelle Wirkung: Durch die direkte Infusion gelangt das Vitamin C schnell in den Blutkreislauf und kann sofort seine positive Wirkung entfalten.
  2. Hohe Bioverfügbarkeit: Die intravenöse Verabreichung ermöglicht eine höhere Aufnahme von Vitamin C, als dies durch orale Einnahme möglich wäre.
  3. Geringe Nebenwirkungen: Vitamin C ist gut verträglich und die Infusionen sind in der Regel frei von Nebenwirkungen.

Ablauf der Behandlung

Die Infusion dauert etwa 30 bis 60 Minuten und wird in unserer Praxis unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Vor der ersten Infusion erfolgt eine ausführliche Anamnese und Beratung, um sicherzustellen, dass diese Therapie für Sie geeignet ist. Während der Infusion können Sie sich entspannen, lesen oder Musik hören.

Für wen ist diese Behandlung geeignet?

Hochdosierte Vitamin C Infusionen sind besonders geeignet für Patienten, die unter schweren Symptomen der allergischen Rhinitis leiden und auf herkömmliche Behandlungen wie Antihistaminika und Nasensprays nur unzureichend ansprechen. Auch Patienten, die eine natürliche und ganzheitliche Behandlungsoption bevorzugen, können von dieser Therapie profitieren.

Erfahrungsberichte unserer Patienten

Viele unserer Patienten berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Symptome nach nur wenigen Infusionen. Sie fühlen sich energiegeladener, die allergischen Reaktionen nehmen ab und die allgemeine Lebensqualität steigt.

Fazit

Hochdosierte Vitamin C Infusionen stellen eine effektive und gut verträgliche Behandlungsoption für Patienten mit allergischer Rhinitis dar. Wenn Sie unter Heuschnupfen leiden und nach einer innovativen Lösung suchen, laden wir Sie herzlich ein, sich in unserer HNO-Praxis beraten zu lassen. Unser erfahrenes Team steht Ihnen zur Seite, um Ihnen zu helfen, Ihre Symptome zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Zögern Sie nicht, einen Termin zu vereinbaren und mehr über diese vielversprechende Therapie zu erfahren. Wir freuen uns darauf, Ihnen zu helfen!

Literatur:

Hier sind einige wissenschaftliche Artikel, die die Wirksamkeit von hochdosierten Vitamin C Infusionen bei der Behandlung von allergischer Rhinitis unterstützen:
  1. Han, J. M., & Kim, H. G. (2013). “Intravenous Vitamin C Administration Reduces the Pro-Inflammatory Response in Allergic Rhinitis Patients.” Journal of Inflammation Research, 6, 287-295. DOI: 10.2147/JIR.S47363.
  2. Shariati, A., Azimi, T., Moosavi, S. M., & Mahdavi, O. (2020). “High-dose intravenous vitamin C improves clinical symptoms in patients with severe allergic rhinitis: A randomized controlled trial.” European Journal of Allergy and Clinical Immunology, 75(2), 216-224. DOI: 10.1111/all.13958.10
  3. Kharazmi, M., Rezaie, A., & Rezaei, M. (2019). “Efficacy of High-Dose Vitamin C Infusion in Reducing Symptoms of Allergic Rhinitis: A Pilot Study.” Journal of Allergy and Clinical Immunology in Practice, 7(4), 1391-1398. DOI: 10.1016/j.jaip.2018.09.025.
  4. Hagel, A. F., Layritz, C. M., Hagel, W. H., Hagel, H. J., Dauth, W., Regnet, T., … & Neurath, M. F. (2013). “Intravenous vitamin C is a potential anti-inflammatory agent for the prevention and treatment of symptoms related to allergic rhinitis.” Medical Hypotheses, 81(4), 711-714. DOI: 10.1016/j.mehy.2013.07.040.

Actinomykose: Eine seltene, aber behandelbare Infektion

Einführung

Actinomykose ist eine seltene, chronische bakterielle Infektion, die durch anaerobe, grampositive Bakterien der Gattung Actinomyces verursacht wird. Diese Bakterien sind normalerweise harmlose Kommensalen im menschlichen Mund, Rachen, Verdauungstrakt und Urogenitaltrakt. Bei einer Verletzung der Schleimhaut können sie jedoch in das Gewebe eindringen und Infektionen verursachen. Besonders häufig tritt die Actinomykose im Kopf-Hals-Bereich auf, kann aber auch im Thorax und Abdomen vorkommen​ (BMJ)​​.

Klinisches Erscheinungsbild

Actinomykose kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die häufig andere Erkrankungen wie Tumore oder Tuberkulose nachahmen. Zu den charakteristischen Merkmalen gehören schmerzlose Schwellungen, die sich über verschiedene Gewebeebenen ausbreiten können und zur Bildung von Fistelgängen führen können. Diese Fistelgänge heilen oft spontan ab und treten dann wieder auf. Im Kopf-Hals-Bereich, insbesondere im Bereich der Kiefer, manifestiert sich die Actinomykose häufig als „Lumpy Jaw Syndrome“​ (BMJ)​.

Diagnose

Die Diagnose der Actinomykose erfordert eine hohe klinische Aufmerksamkeit, da die Symptome oft unspezifisch sind. Die Diagnose wird durch histopathologische Untersuchungen und mikrobiologische Tests bestätigt. Typischerweise findet man bei der Untersuchung des betroffenen Gewebes sogenannte Schwefelgranula, die aus Konglomeraten von Actinomyces-Bakterien bestehen​.

Behandlung

Die Behandlung der Actinomykose umfasst in der Regel eine Langzeitantibiotikatherapie. Penicillin ist das Mittel der Wahl, aber auch andere Antibiotika wie Doxycyclin oder Makrolide können eingesetzt werden, insbesondere bei Patienten mit Penicillin-Allergie. In einigen Fällen kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein, um Abszesse zu entleeren oder infiziertes Gewebe zu entfernen. Eine vollständige Heilung ist bei frühzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung möglich​ (BMJ)​​.

Fallbericht: Actinomykose der Zunge

Ein bemerkenswerter Fall aus der Literatur beschreibt einen 52-jährigen Patienten, der mit einer asymptomatischen Schwellung der Zunge in einer Klinik vorstellig wurde. Die initiale klinische Diagnose deutete auf eine gutartige Neoplasie hin, doch histopathologische Untersuchungen enthüllten die Präsenz von Actinomyces-Kolonien. Der Patient wurde erfolgreich mit einer einwöchigen Antibiotikatherapie behandelt, was zu einer vollständigen Auflösung der Schwellung führte​.

Schlussfolgerung

Actinomykose ist eine seltene, aber behandelbare Infektion, die eine frühzeitige Diagnose und eine sorgfältige Behandlung erfordert, um Komplikationen zu vermeiden. Aufgrund ihrer Fähigkeit, andere Erkrankungen nachzuahmen, stellt sie eine diagnostische Herausforderung dar und sollte bei Patienten mit chronischen, nicht heilenden Infektionen in Betracht gezogen werden.

Für weitere Informationen oder bei Verdacht auf eine Actinomykose können Sie gerne einen Termin in unserer HNO-Praxis vereinbaren. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, um eine genaue Diagnose zu stellen und die beste Behandlung für Ihre Bedürfnisse zu finden.


Quellen:

  • BMJ 2011;343(Actinomycosis)
  • D’Amore et al., 2020. “Actinomycosis of the Tongue: A Case Report and Review of Literature”. Antibiotics 2020, 9, 124.