Trigemino-autonome Kopfschmerzsyndrome (TACs) – Symptome und Behandlung

Was sind trigemino-autonome Kopfschmerzsyndrome?

Trigemino-autonome Kopfschmerzsyndrome (TACs) sind eine Gruppe primärer Kopfschmerzen, die durch einseitige Schmerzen und begleitende autonome Symptome wie Augentränen, Nasenverstopfung oder Schwitzen gekennzeichnet sind. Zu den TACs gehören Clusterkopfschmerz (CH), paroxysmale Hemikranie (PH), SUNCT (kurzdauernde einseitige neuralgiforme Kopfschmerzattacken mit Bindehautrötung und Tränenfluss) und Hemikrania continua (HC).

Clusterkopfschmerz (CH)

Der Clusterkopfschmerz ist die häufigste Form der TACs, jedoch insgesamt selten, mit einer Lebenszeitprävalenz von etwa 0,1 %. Die Attacken sind extrem schmerzhaft, treten meist in der Nähe eines Auges auf und können bis zu acht Mal täglich auftreten. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Aktivierung des Hypothalamus eine Rolle spielt.

Symptome

Die Symptome eines Clusterkopfschmerzes umfassen starke einseitige Schmerzen im Bereich der Augen oder Schläfen, oft begleitet von roten und tränenden Augen, einer verstopften Nase, Schwitzen und einer hängenden Augenlid. Die Attacken dauern in der Regel zwischen 15 und 180 Minuten.

Behandlung

Zur Behandlung akuter Attacken werden meist subkutanes Sumatriptan oder Sauerstoffinhalation verwendet. Zur Vorbeugung kommen Medikamente wie Verapamil oder Lithium zum Einsatz. Bei chronischen Fällen kann eine neurostimulatorische Therapie in Erwägung gezogen werden.

Paroxysmale Hemikranie (PH)

Paroxysmale Hemikranie ist seltener als Clusterkopfschmerz und zeichnet sich durch kürzere, aber häufigere Schmerzattacken aus, die zwischen 2 und 30 Minuten dauern. Diese Form spricht in der Regel sehr gut auf Indomethacin an.

Symptome

Die Symptome sind ähnliche wie beim Clusterkopfschmerz, jedoch kürzer und häufiger. Zu den autonomen Begleitsymptomen zählen Augenrötung, Tränenfluss und Nasenverstopfung.

Behandlung

Indomethacin ist das bevorzugte Medikament zur Behandlung und Vorbeugung von PH-Attacken. Es zeigt bei den meisten Patienten eine ausgezeichnete Wirksamkeit.

SUNCT und SUNA

SUNCT und SUNA sind seltene Formen der TACs, die sich durch extrem kurze und häufige Schmerzattacken auszeichnen. Die Attacken dauern in der Regel nur wenige Sekunden bis Minuten, treten aber mehrfach täglich auf.

Symptome

Die Schmerzen sind stark, einseitig und betreffen oft den Augenbereich. Begleitende Symptome sind meist Bindehautrötung und Tränenfluss.

Behandlung

Zur Behandlung werden häufig Antiepileptika wie Lamotrigin oder Gabapentin eingesetzt. In schweren Fällen kann eine neurostimulatorische Therapie hilfreich sein.

Hemikrania continua (HC)

Hemikrania continua ist durch einen kontinuierlichen, einseitigen Kopfschmerz gekennzeichnet, der in seiner Intensität variiert. Die Schmerzintensität kann durch Bewegungen verstärkt werden und geht oft mit autonomen Symptomen einher.

Symptome

Ein kontinuierlicher, einseitiger Schmerz, der von Zeit zu Zeit zunimmt. Begleitende Symptome können Augentränen, Nasenverstopfung und Photophobie sein.

Behandlung

Indomethacin ist auch hier das Mittel der Wahl und zeigt bei den meisten Patienten eine gute Wirksamkeit. Andere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können ebenfalls hilfreich sein.

Fazit

Trigemino-autonome Kopfschmerzsyndrome sind seltene, aber extrem schmerzhafte Kopfschmerzformen, die oft schwer zu diagnostizieren und zu behandeln sind. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Wenn Sie unter ähnlichen Symptomen leiden, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt für Neurologie für eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung.

Quellenangabe

  • Ramusino M, Perini G, Antonaci F, Costa A. The Treatment of Trigeminal Autonomic Cephalalgias: An Overview. Journal of Oral & Facial Pain and Headache 2019;33:89–104. doi: 10.11607/ofph.1922.