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Schlafapnoe erkennen und behandeln

Wenn Schlaf krank macht

Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die regelmäßig 7 bis 8 Stunden schlafen – und sich morgens trotzdem wie gerädert fühlen. Der Kopf ist „matschig“, die Konzentration leidet, und im Alltag kommen Sie nur schwer in Schwung. Ihr Bettpartner berichtet von lautem, unregelmäßigem Schnarchen oder beobachtet nächtliche Atemaussetzer. Vielleicht schlafen Sie sogar allein – und haben deshalb gar keine Hinweise auf nächtliche Störungen.

Was viele nicht wissen: Schnarchen ist nicht nur ein soziales Problem, sondern kann Ausdruck einer gefährlichen Erkrankung sein – der obstruktiven Schlafapnoe.

Was ist eine Schlafapnoe?

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist eine schlafbezogene Atemstörung, bei der es während des Schlafes zu wiederholten Atempausen kommt. Die oberen Atemwege kollabieren teilweise oder vollständig, sodass die Atmung für mehrere Sekunden unterbrochen ist. Das Gehirn reagiert mit einem „Weckreiz“, oft unbemerkt, aber physiologisch messbar. In der Folge wird der Schlaf fragmentiert – Erholung ist nicht mehr möglich.

Typische Symptome einer Schlafapnoe:

  • ausgeprägte Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf
  • morgendliche Kopfschmerzen
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • Leistungsknick
  • nächtliches Erwachen mit Luftnot
  • nächtlicher Harndrang
  • depressive Verstimmung, Reizbarkeit
  • Potenzprobleme

Gesundheitsrisiken durch unbehandelte Schlafapnoe

Wissenschaftlich ist heute eindeutig belegt, dass eine unbehandelte Schlafapnoe das Risiko für folgende Erkrankungen stark erhöht:

  • arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Depression und Burn-out
  • Adipositas
  • plötzlicher Herztod während des Schlafes

Bereits ab einem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) > 5 spricht man von einer behandlungsbedürftigen Schlafapnoe – selbst dann, wenn der Patient das Schnarchen selbst gar nicht als problematisch wahrnimmt.

Diagnostik in meiner Praxis - indiv. abgestimmt

Ich biete in meiner Praxis zwei moderne Verfahren zur ambulanten Schlafdiagnostik an. Die Wahl hängt davon ab, wie Sie versichert sind – und wie präzise Ihre Fragestellung ist.

Für gesetzlich Versicherte (GKV): Die Polygraphie

Die Polygraphie ist die gesetzlich anerkannte Basisuntersuchung, die zur Abklärung schlafbezogener Atemstörungen dient. Sie ist die Voraussetzung für eine eventuelle Überweisung ins Schlaflabor. Die Untersuchung erfolgt bei Ihnen zu Hause, mit einem kleinen tragbaren Gerät.

Gemessen werden:

  • Atemfluss (über Nasensonde)
  • Atembewegungen (Brust- und Bauchgurt)
  • Schnarchen (über Mikrofon)
  • Sauerstoffsättigung (Pulsoximetrie)
  • Herzfrequenz
  • Körperlage

Ablauf:

Sie holen das Messgerät in meiner Praxis ab, erhalten eine kurze technische Einweisung und tragen es während einer Nacht. Am nächsten Tag bringen sie das Gerät zurück, und wir werten die Daten gemeinsam aus. Diese Untersuchung wird vollständig von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Für Privatpatienten: Das WatchPAT unified

Die moderne Alternative zur klassischen Polygraphie ist das WatchPAT Unified – ein Hightech-Schlafdiagnostiksystem, das wie eine Armbanduhr getragen wird. Es verzichtet vollständig auf störende Gurte oder Nasensonden.

Messprinzip:
Die WatchPAT misst über die sogenannte periphere arterielle Tonometrie (PAT) in Kombination mit Pulsoximetrie, Herzfrequenzvariabilität und Körperbewegungen die relevanten Schlafparameter – und erlaubt sogar die Analyse der echten Schlafphasen (REM, Tiefschlaf, Leichtschlaf).

Vorteile des WatchPAT:

  • deutlich höherer Schlafkomfort
  • keine Störung durch Nasenschlauch oder Bauchgurte
  • valide Bestimmung der tatsächlichen Schlafdauer
  • Analyse der Schlafarchitektur (REM-/Tiefschlaf)
  • Ermittlung des AHI bezogen auf echte Schlafzeit
  • umfassender Diagnostikbericht mit Diagrammen

Diese Untersuchung ist eine ärztliche Privatleistung und wird von privaten Krankenversicherungen in der Regel vollständig erstattet.

Wissenschaftlich validiert

Zahlreiche Studien belegen die hohe Übereinstimmung der WatchPAT-Diagnostik mit klassischen Polysomnographien im Schlaflabor – bei gleichzeitig deutlich gesteigertem Komfort für den Patienten.

Yalamanchali et al. (2013) fanden in einer Vergleichsstudie eine Übereinstimmung von 89 % zwischen WatchPAT™ und polysomnographischer AHI-Messung im Schlaflabor.

Mein persönlicher Erfahrungsbericht

Ich habe beide Systeme – Polygraphie und WatchPAT – selbst getestet. Der Unterschied ist deutlich spürbar: Während die Polygraphie funktioniert, ist das WatchPAT schlicht angenehmer – und liefert dabei noch aussagekräftigere Ergebnisse.

Deshalb empfehle ich:
Gesetzlich Versicherte erhalten eine solide Basisdiagnostik über die Kasse.
Privatversicherte profitieren von einer deutlich differenzierteren Analyse mit dem WatchPAT.

Für wen ist eine Schlafdiagnostik sinnvoll?

  • Bei lärmendem Schnarchen mit oder ohne Atemaussetzer
  • Bei unerklärlicher Tagesmüdigkeit trotz ausreichend Schlaf
  • Bei Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Diabetes ohne klare Ursache
  • Bei nächtlichem Erwachen, Kopfschmerz oder Konzentrationsstörungen

Rechtlicher Hinweis

Die auf dieser Seite vorgestellten Untersuchungsmethoden entsprechen dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft und den abrechnungsfähigen Leistungen im Rahmen der GKV und PKV. Dennoch ersetzt dieser Beitrag keine individuelle ärztliche Beratung. Eine endgültige Therapieentscheidung erfolgt nach persönlicher Untersuchung und Aufklärung.

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