Die BERA (Brainstem Evoked Response Audiometry) Hirnstammaudiometrie ist eine spezielle Untersuchung des Gehörs, die die elektrischen Reaktionen des Gehirns auf akustische Reize misst. Diese Methode wird häufig verwendet, um Hörprobleme zu diagnostizieren, insbesondere bei Neugeborenen, Kleinkindern und Menschen, die nicht aktiv an einem Hörtest teilnehmen können. Lass uns das Schritt für Schritt und mit anschaulichen Analogien erklären.
Grundprinzip
Stell dir vor, du bist in einem Konzertsaal und hörst ein Musikstück. Die Musik (Schallwellen) wird von deinen Ohren empfangen, die wie Mikrofone funktionieren. Diese Schallwellen werden in elektrische Signale umgewandelt, die dann durch Nervenbahnen zum Gehirn geleitet werden, ähnlich wie die Kabel, die den Ton von den Mikrofonen zur Verstärkeranlage des Saals leiten. In unserem Fall ist der “Konzertsaal” das Gehörsystem und das “Mikrofon” ist das Ohr, insbesondere die Cochlea im Innenohr.
Technische Details
- Schallerzeugung und Übertragung:
- Bei der BERA werden Klick- oder Tonimpulse über Kopfhörer an das Ohr des Patienten gesendet. Stell dir das wie eine Serie von kleinen Klopfzeichen vor, die regelmäßig an eine Tür gesendet werden.
- Diese Schallreize werden von der Cochlea in elektrische Signale umgewandelt. Die Cochlea ist wie ein Wandler, der Schall in elektrische Impulse umsetzt, ähnlich wie ein Mikrofon Schall in elektrische Signale umwandelt.
- Signalweiterleitung:
- Die elektrischen Impulse werden dann entlang des Hörnervs und durch die verschiedenen Stationen des Hörsystems im Gehirn geleitet. Diese Stationen sind wie Relaisstationen oder Verstärker in einem Netzwerk, die das Signal weiterleiten und verstärken.
- Messung der Reaktionen:
- Während der Untersuchung werden kleine Elektroden auf der Kopfhaut des Patienten platziert, um die elektrischen Reaktionen des Gehirns auf die Schallreize zu messen. Diese Elektroden sind wie Sensoren, die die elektrischen Signale aufzeichnen, ähnlich wie ein Seismograph Erdbebenwellen registriert.
- Die gemessenen Signale werden in Form von Wellen aufgezeichnet, die als sogenannte „Potenziale“ bezeichnet werden. Diese Potenziale zeigen, wie das Gehirn auf die Schallreize reagiert.
Interpretation der Ergebnisse
Die aufgezeichneten Wellenformen werden analysiert, um festzustellen, ob das Gehör normal funktioniert oder ob es irgendwo entlang der Hörbahn Probleme gibt. Zum Beispiel:
- Latenzzeiten: Dies sind die Zeiten, die die Impulse brauchen, um von der Cochlea zum Gehirn zu gelangen. Wenn diese Zeiten verzögert sind, kann das auf ein Problem hinweisen.
- Amplitude der Wellen: Dies bezieht sich auf die Größe der elektrischen Reaktionen. Kleinere oder ungewöhnlich geformte Wellen können auf Hörprobleme hinweisen.
Anwendungsbeispiel in unserer Praxis
- Diagnose von Hörnervschäden: Bei Verdacht auf Schädigungen des Hörnervs oder der Hörbahn im Gehirn kann die BERA helfen, den Ort und das Ausmaß der Schädigung zu bestimmen.
Fazit
Die BERA Hirnstammaudiometrie ist ein wertvolles diagnostisches Werkzeug, das es ermöglicht, Hörprobleme durch die Messung der elektrischen Reaktionen des Gehirns auf akustische Reize zu identifizieren. Durch die Analyse der resultierenden Wellenformen können Fachleute bestimmen, ob das Gehör normal funktioniert oder ob spezifische Hörprobleme vorliegen.