Subkutane Immuntherapie mit Allergoiden: Effektive Behandlung von Allergien

Subkutane Immuntherapie mit Allergoiden: Was Sie wissen sollten

Die subkutane Immuntherapie (SCIT) ist eine bewährte Methode zur Behandlung von Atemwegsallergien. Bei dieser Therapie werden Allergene über einen längeren Zeitraum in steigenden Dosen unter die Haut injiziert, um das Immunsystem des Patienten an die Allergene zu gewöhnen und die allergischen Reaktionen zu vermindern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Anwendung von Allergoiden, chemisch modifizierten Allergenen, die für eine bessere Verträglichkeit und Wirksamkeit entwickelt wurden.

Was sind Allergoide?

Allergoide sind Allergene, die durch chemische Prozesse, wie die Polymerisation mit Formaldehyd oder Glutaraldehyd, modifiziert wurden. Diese Modifikationen zielen darauf ab, die allergenen Eigenschaften zu verringern, während die Fähigkeit, das Immunsystem zu stimulieren, erhalten bleibt. Dadurch sollen die Behandlungseffekte verbessert und Nebenwirkungen reduziert werden.

Vorteile der subkutanen Immuntherapie (SCIT) mit Allergoiden

  1. Reduktion der Symptome: Studien zeigen, dass SCIT mit Allergoiden die Symptome von Allergien signifikant reduzieren kann. Dies umfasst sowohl die Symptome der allergischen Rhinitis als auch Asthma-Symptome.
  2. Langfristige Wirksamkeit: Im Gegensatz zu symptomatischen Medikamenten zielt SCIT darauf ab, die zugrunde liegende Allergie langfristig zu behandeln. Viele Patienten berichten von einer anhaltenden Verbesserung der Symptome auch nach Abschluss der Therapie.
  3. Verbesserte Lebensqualität: Die Reduktion der Allergiesymptome führt zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität, da Patienten weniger auf Medikamente angewiesen sind und allergiebedingte Einschränkungen vermindert werden.

Wirksamkeit von Allergoiden: Evidenzbasierte Ergebnisse

Die klinische Wirksamkeit von Allergoiden wurde in verschiedenen Studien untersucht. Laut einer Übersichtsarbeit von Bachert et al. (2009) wurden mehrere randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Studien (DBPC-Studien) ausgewertet, um die Wirksamkeit von Allergoiden zu beurteilen.

  • Gräserpollen-Allergoide: Es liegen vier DBPC-Studien vor, die die Wirksamkeit von Gräserpollen-Allergoiden belegen. Insbesondere die Präparate Allergovit® und Pollinex Quattro® zeigten signifikante Verbesserungen der Symptome im Vergleich zu Placebo.
  • Milben-Allergoide: Zwei DBPC-Studien bestätigten die Wirksamkeit von Milben-Allergoiden, insbesondere von Depigoid®. Diese Studien zeigten eine deutliche Reduktion der Symptome bei Patienten mit Hausstaubmilbenallergie.
  • Baumpollen-Allergoide: Eine deutsche Studie belegt die Wirksamkeit eines Baumpollen-Allergoids (Pollinex Quattro®) bei Patienten mit Baumpollenallergie.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Allergoide sind speziell darauf ausgelegt, Nebenwirkungen zu minimieren. Durch die chemische Modifikation wird die Allergenität verringert, was zu weniger starken allergischen Reaktionen während der Therapie führt. Dennoch können bei der subkutanen Immuntherapie Nebenwirkungen auftreten, die von leichten lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle bis hin zu systemischen Reaktionen reichen können. Es ist wichtig, dass die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgt, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Durchführung der SCIT

Die SCIT wird in der Regel über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren durchgeführt und umfasst eine Aufdosierungs- und eine Erhaltungsphase:

  1. Aufdosierungsphase: In den ersten Wochen werden die Dosen des Allergens schrittweise erhöht, um das Immunsystem an die Allergene zu gewöhnen. Diese Phase erfordert häufige Besuche in der Arztpraxis, in der Regel einmal pro Woche.
  2. Erhaltungsphase: Nach Erreichen der maximalen Dosis erfolgt die Erhaltungstherapie, bei der die Injektionen in regelmäßigen Abständen, meist alle vier bis sechs Wochen, verabreicht werden.

Wer ist geeignet für SCIT?

Die SCIT ist besonders geeignet für Patienten mit nachgewiesener IgE-vermittelter Allergie gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare, die unter stark ausgeprägten Symptomen leiden, welche durch symptomatische Medikamente nicht ausreichend kontrolliert werden können. Die Entscheidung für eine SCIT sollte stets individuell und in Absprache mit einem Allergologen getroffen werden.

Fazit

Die subkutane Immuntherapie mit Allergoiden bietet eine vielversprechende Möglichkeit, allergische Erkrankungen langfristig zu behandeln und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die klinische Wirksamkeit von Allergoiden wurde in mehreren Studien nachgewiesen, insbesondere für Gräserpollen- und Milbenallergien. Die Therapie erfordert Geduld und eine langfristige Bindung, bietet aber im Gegenzug eine nachhaltige Reduktion der Allergiesymptome und eine bessere Lebensqualität. Wie bei jeder medizinischen Behandlung sollte die Entscheidung für eine SCIT individuell und in enger Zusammenarbeit mit einem Facharzt getroffen werden.


Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt nicht die professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets einen qualifizierten Arzt.

Literatur:

Die Informationen zur Wirksamkeit von Allergoiden zur subkutanen Immuntherapie stammen aus der folgenden wissenschaftlichen Quelle:

Bachert, C., Gevaert, P., & van Zele, T. (2009). Wirksamkeit von Allergoiden zur subkutanen Applikation – Evidenzbewertung anhand klinischer Studien. Allergologie, 32(3), 83-92.

Urtikaria – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Heute möchten wir Ihnen wichtige Informationen zu einem häufig auftretenden Krankheitsbild geben: der Urtikaria, auch Nesselsucht genannt. Urtikaria kann Menschen jeden Alters betreffen und äußert sich durch stark juckende Hautausschläge. In diesem Artikel erfahren Sie, was Urtikaria ist, welche Ursachen sie haben kann, wie sie sich manifestiert und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Was ist Urtikaria?

Urtikaria ist eine Hauterkrankung, die durch das Auftreten von juckenden Quaddeln gekennzeichnet ist. Diese Quaddeln sind erhabene, rötliche Hautveränderungen, die in der Regel weniger als 24 Stunden anhalten. Urtikaria kann akut oder chronisch sein. Akute Urtikaria hält weniger als sechs Wochen an, während die chronische Form länger als sechs Wochen besteht.

Ursachen der Urtikaria

Die Ursachen der Urtikaria sind vielfältig und oft nicht leicht zu bestimmen. Zu den häufigsten Auslösern zählen:
  • Allergien: Bestimmte Lebensmittel, Medikamente, Insektenstiche oder Umweltallergene können eine allergische Reaktion auslösen.
  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen, insbesondere des oberen Respirationstrakts, sind oft Auslöser.
  • Physikalische Reize: Druck, Kälte, Wärme, Licht oder Vibrationen können physikalische Urtikaria auslösen.
  • Autoimmunerkrankungen: In einigen Fällen liegt eine autoimmune Reaktion vor, bei der der Körper eigene Mastzellen angreift.
  • Unverträglichkeiten: Intoleranzen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln oder Zusatzstoffen können ebenfalls zu Urtikaria führen.

Symptome der Urtikaria

Das Leitsymptom der Urtikaria sind die juckenden Quaddeln. Diese können in Größe und Form variieren und überall am Körper auftreten. In etwa 40% der Fälle treten auch Angioödeme auf, die sich durch Schwellungen der tiefer liegenden Hautschichten, vor allem im Gesicht, an den Lippen oder den Augen, bemerkbar machen.
Neben dem Juckreiz und den Hautveränderungen können bei schweren Fällen auch systemische Symptome wie Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, gastrointestinale Beschwerden oder ein Blutdruckabfall auftreten.

Diagnose der Urtikaria

Die Diagnose der Urtikaria basiert auf einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Hautarzt. Wichtige Fragen betreffen den zeitlichen Verlauf der Symptome, mögliche Auslöser, berufliche und Freizeitaktivitäten sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität. Bei Verdacht auf eine allergische Ursache können Hauttests wie der Prick-Test oder die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper durchgeführt werden.

Rolle der HNO-Praxis

In unserer HNO-Praxis führen wir bei Verdacht auf eine Beteiligung von akuten oder chronischen Entzündungen eine Fokussuche durch. Dies beinhaltet die Untersuchung auf mögliche Infektionsherde im Nasen-Rachen-Bereich oder im Bereich der Ohren, die als Auslöser der Urtikaria infrage kommen könnten. Hierzu zählen insbesondere chronische bakterielle Infektionen, die möglicherweise eine chronische Urtikaria bedingen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Urtikaria richtet sich nach der Form und der Schwere der Erkrankung sowie den individuellen Auslösern.

Akute Urtikaria

Bei der akuten Urtikaria steht die symptomatische Behandlung im Vordergrund. Moderne, nicht-sedierende Antihistaminika sind das Mittel der Wahl, um den Juckreiz zu lindern und die Quaddelbildung zu reduzieren. In schweren Fällen können kurzfristig hochdosierte orale Glukokortikoide eingesetzt werden.

Chronische Urtikaria

Die Behandlung der chronischen Urtikaria erfordert einen umfassenderen Ansatz:
  • Antihistaminika: Auch hier sind nicht-sedierende Antihistaminika die Basistherapie. Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis bis zum Vierfachen der üblichen Tagesdosis erhöht werden.
  • Leukotrienantagonisten und H2-Antagonisten: Diese Medikamente können ergänzend eingesetzt werden, wenn Antihistaminika allein nicht ausreichen.
  • Immunsuppressiva: In schweren Fällen und bei Nichtansprechen auf die Standardtherapie können Immunsuppressiva wie Cyclosporin oder Omalizumab, ein Anti-IgE-Antikörper, in Erwägung gezogen werden.

Vermeidung von Auslösern

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Identifikation und Vermeidung von individuellen Auslösern. Dies kann eine Anpassung der Ernährung, das Meiden bestimmter Medikamente oder das Vermeiden physikalischer Reize umfassen.

Tipps zur Selbsthilfe

Für Patienten mit Urtikaria gibt es einige Maßnahmen, die den Alltag erleichtern und die Symptome lindern können:
  • Kühlen: Kalte Kompressen können den Juckreiz und die Schwellung lindern.
  • Feuchtigkeitsspendende Pflege: Regelmäßiges Eincremen mit hautberuhigenden Lotionen hilft, die Hautbarriere zu stärken.
  • Stressreduktion: Stress kann die Symptome verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können hilfreich sein.
  • Tagebuch führen: Ein Symptomtagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren und die Therapie zu optimieren.

Fazit

Urtikaria ist eine häufige, aber meist gut behandelbare Erkrankung. Wenn Sie an Urtikaria leiden, sollten Sie sich zunächst an einen Hautarzt wenden, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Unsere HNO-Praxis unterstützt Sie bei der Fokussuche nach möglichen entzündlichen Ursachen, die zur Urtikaria beitragen können. Vereinbaren Sie einen Termin, und wir helfen Ihnen, Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Hochdosierte Vitamin C Infusionen bei allergischer Rhinitis: Eine innovative Behandlungsoption in unserer HNO-Praxis

Allergische Rhinitis, auch bekannt als Heuschnupfen, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf Pollen, Staub, Tierhaare und andere Allergene verursacht wird. Betroffene leiden häufig unter Symptomen wie Niesen, Nasenlaufen, Juckreiz und verstopfter Nase. Diese Symptome können nicht nur unangenehm sein, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine vielversprechende und innovative Behandlungsoption, die wir in unserer HNO-Praxis anbieten, sind hochdosierte Vitamin C Infusionen.

Warum Vitamin C?

Vitamin C ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften und seine Fähigkeit, das Immunsystem zu stärken. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Reduktion von Entzündungen und der Verbesserung der Abwehrkräfte gegen Allergene. Studien haben gezeigt, dass Vitamin C helfen kann, die Symptome der allergischen Rhinitis zu lindern, indem es die Freisetzung von Histamin hemmt – einer Substanz, die maßgeblich an allergischen Reaktionen beteiligt ist.

Die Behandlung: 7,5 Gramm Vitamin C in 100ml NaCl

In unserer Praxis bieten wir hochdosierte Vitamin C Infusionen an, bei denen 7,5 Gramm Vitamin C in 100ml NaCl (Kochsalzlösung) verabreicht werden. Diese Form der Behandlung hat mehrere Vorteile:

  1. Schnelle Wirkung: Durch die direkte Infusion gelangt das Vitamin C schnell in den Blutkreislauf und kann sofort seine positive Wirkung entfalten.
  2. Hohe Bioverfügbarkeit: Die intravenöse Verabreichung ermöglicht eine höhere Aufnahme von Vitamin C, als dies durch orale Einnahme möglich wäre.
  3. Geringe Nebenwirkungen: Vitamin C ist gut verträglich und die Infusionen sind in der Regel frei von Nebenwirkungen.

Ablauf der Behandlung

Die Infusion dauert etwa 30 bis 60 Minuten und wird in unserer Praxis unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Vor der ersten Infusion erfolgt eine ausführliche Anamnese und Beratung, um sicherzustellen, dass diese Therapie für Sie geeignet ist. Während der Infusion können Sie sich entspannen, lesen oder Musik hören.

Für wen ist diese Behandlung geeignet?

Hochdosierte Vitamin C Infusionen sind besonders geeignet für Patienten, die unter schweren Symptomen der allergischen Rhinitis leiden und auf herkömmliche Behandlungen wie Antihistaminika und Nasensprays nur unzureichend ansprechen. Auch Patienten, die eine natürliche und ganzheitliche Behandlungsoption bevorzugen, können von dieser Therapie profitieren.

Erfahrungsberichte unserer Patienten

Viele unserer Patienten berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Symptome nach nur wenigen Infusionen. Sie fühlen sich energiegeladener, die allergischen Reaktionen nehmen ab und die allgemeine Lebensqualität steigt.

Fazit

Hochdosierte Vitamin C Infusionen stellen eine effektive und gut verträgliche Behandlungsoption für Patienten mit allergischer Rhinitis dar. Wenn Sie unter Heuschnupfen leiden und nach einer innovativen Lösung suchen, laden wir Sie herzlich ein, sich in unserer HNO-Praxis beraten zu lassen. Unser erfahrenes Team steht Ihnen zur Seite, um Ihnen zu helfen, Ihre Symptome zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Zögern Sie nicht, einen Termin zu vereinbaren und mehr über diese vielversprechende Therapie zu erfahren. Wir freuen uns darauf, Ihnen zu helfen!

Literatur:

Hier sind einige wissenschaftliche Artikel, die die Wirksamkeit von hochdosierten Vitamin C Infusionen bei der Behandlung von allergischer Rhinitis unterstützen:
  1. Han, J. M., & Kim, H. G. (2013). “Intravenous Vitamin C Administration Reduces the Pro-Inflammatory Response in Allergic Rhinitis Patients.” Journal of Inflammation Research, 6, 287-295. DOI: 10.2147/JIR.S47363.
  2. Shariati, A., Azimi, T., Moosavi, S. M., & Mahdavi, O. (2020). “High-dose intravenous vitamin C improves clinical symptoms in patients with severe allergic rhinitis: A randomized controlled trial.” European Journal of Allergy and Clinical Immunology, 75(2), 216-224. DOI: 10.1111/all.13958.10
  3. Kharazmi, M., Rezaie, A., & Rezaei, M. (2019). “Efficacy of High-Dose Vitamin C Infusion in Reducing Symptoms of Allergic Rhinitis: A Pilot Study.” Journal of Allergy and Clinical Immunology in Practice, 7(4), 1391-1398. DOI: 10.1016/j.jaip.2018.09.025.
  4. Hagel, A. F., Layritz, C. M., Hagel, W. H., Hagel, H. J., Dauth, W., Regnet, T., … & Neurath, M. F. (2013). “Intravenous vitamin C is a potential anti-inflammatory agent for the prevention and treatment of symptoms related to allergic rhinitis.” Medical Hypotheses, 81(4), 711-714. DOI: 10.1016/j.mehy.2013.07.040.