Urticaria

Urtikaria – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Heute möchten wir Ihnen wichtige Informationen zu einem häufig auftretenden Krankheitsbild geben: der Urtikaria, auch Nesselsucht genannt. Urtikaria kann Menschen jeden Alters betreffen und äußert sich durch stark juckende Hautausschläge. In diesem Artikel erfahren Sie, was Urtikaria ist, welche Ursachen sie haben kann, wie sie sich manifestiert und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Was ist Urtikaria?

Urtikaria ist eine Hauterkrankung, die durch das Auftreten von juckenden Quaddeln gekennzeichnet ist. Diese Quaddeln sind erhabene, rötliche Hautveränderungen, die in der Regel weniger als 24 Stunden anhalten. Urtikaria kann akut oder chronisch sein. Akute Urtikaria hält weniger als sechs Wochen an, während die chronische Form länger als sechs Wochen besteht.

Ursachen der Urtikaria

Die Ursachen der Urtikaria sind vielfältig und oft nicht leicht zu bestimmen. Zu den häufigsten Auslösern zählen:
  • Allergien: Bestimmte Lebensmittel, Medikamente, Insektenstiche oder Umweltallergene können eine allergische Reaktion auslösen.
  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen, insbesondere des oberen Respirationstrakts, sind oft Auslöser.
  • Physikalische Reize: Druck, Kälte, Wärme, Licht oder Vibrationen können physikalische Urtikaria auslösen.
  • Autoimmunerkrankungen: In einigen Fällen liegt eine autoimmune Reaktion vor, bei der der Körper eigene Mastzellen angreift.
  • Unverträglichkeiten: Intoleranzen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln oder Zusatzstoffen können ebenfalls zu Urtikaria führen.

Symptome der Urtikaria

Das Leitsymptom der Urtikaria sind die juckenden Quaddeln. Diese können in Größe und Form variieren und überall am Körper auftreten. In etwa 40% der Fälle treten auch Angioödeme auf, die sich durch Schwellungen der tiefer liegenden Hautschichten, vor allem im Gesicht, an den Lippen oder den Augen, bemerkbar machen.
Neben dem Juckreiz und den Hautveränderungen können bei schweren Fällen auch systemische Symptome wie Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, gastrointestinale Beschwerden oder ein Blutdruckabfall auftreten.

Diagnose der Urtikaria

Die Diagnose der Urtikaria basiert auf einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Hautarzt. Wichtige Fragen betreffen den zeitlichen Verlauf der Symptome, mögliche Auslöser, berufliche und Freizeitaktivitäten sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität. Bei Verdacht auf eine allergische Ursache können Hauttests wie der Prick-Test oder die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper durchgeführt werden.

Rolle der HNO-Praxis

In unserer HNO-Praxis führen wir bei Verdacht auf eine Beteiligung von akuten oder chronischen Entzündungen eine Fokussuche durch. Dies beinhaltet die Untersuchung auf mögliche Infektionsherde im Nasen-Rachen-Bereich oder im Bereich der Ohren, die als Auslöser der Urtikaria infrage kommen könnten. Hierzu zählen insbesondere chronische bakterielle Infektionen, die möglicherweise eine chronische Urtikaria bedingen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Urtikaria richtet sich nach der Form und der Schwere der Erkrankung sowie den individuellen Auslösern.

Akute Urtikaria

Bei der akuten Urtikaria steht die symptomatische Behandlung im Vordergrund. Moderne, nicht-sedierende Antihistaminika sind das Mittel der Wahl, um den Juckreiz zu lindern und die Quaddelbildung zu reduzieren. In schweren Fällen können kurzfristig hochdosierte orale Glukokortikoide eingesetzt werden.

Chronische Urtikaria

Die Behandlung der chronischen Urtikaria erfordert einen umfassenderen Ansatz:
  • Antihistaminika: Auch hier sind nicht-sedierende Antihistaminika die Basistherapie. Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis bis zum Vierfachen der üblichen Tagesdosis erhöht werden.
  • Leukotrienantagonisten und H2-Antagonisten: Diese Medikamente können ergänzend eingesetzt werden, wenn Antihistaminika allein nicht ausreichen.
  • Immunsuppressiva: In schweren Fällen und bei Nichtansprechen auf die Standardtherapie können Immunsuppressiva wie Cyclosporin oder Omalizumab, ein Anti-IgE-Antikörper, in Erwägung gezogen werden.

Vermeidung von Auslösern

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Identifikation und Vermeidung von individuellen Auslösern. Dies kann eine Anpassung der Ernährung, das Meiden bestimmter Medikamente oder das Vermeiden physikalischer Reize umfassen.

Tipps zur Selbsthilfe

Für Patienten mit Urtikaria gibt es einige Maßnahmen, die den Alltag erleichtern und die Symptome lindern können:
  • Kühlen: Kalte Kompressen können den Juckreiz und die Schwellung lindern.
  • Feuchtigkeitsspendende Pflege: Regelmäßiges Eincremen mit hautberuhigenden Lotionen hilft, die Hautbarriere zu stärken.
  • Stressreduktion: Stress kann die Symptome verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können hilfreich sein.
  • Tagebuch führen: Ein Symptomtagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren und die Therapie zu optimieren.

Fazit

Urtikaria ist eine häufige, aber meist gut behandelbare Erkrankung. Wenn Sie an Urtikaria leiden, sollten Sie sich zunächst an einen Hautarzt wenden, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Unsere HNO-Praxis unterstützt Sie bei der Fokussuche nach möglichen entzündlichen Ursachen, die zur Urtikaria beitragen können. Vereinbaren Sie einen Termin, und wir helfen Ihnen, Ihre Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.